Europäisches Forschungsprojekt STRONG-2020
Starke Wechselwirkungen im Fokus
Die vielen verschiedenen Komponenten unseres Universums stehen in Beziehung zu einander und beeinflussen sich gegenseitig. Um dieses komplexe Geflecht zu erklären und zu verstehen gibt es in der modernen Physik die vier fundamentalen Wechselwirkungen des Standardmodells der Elementarteilchen. Gravitation, Elektromagnetismus, schwache und starke Wechselwirkung, sind die Grundpfeiler dieses Modells. Jedoch reichen diese Grundpfeiler nicht aus, um alle Fragen zu beantworten. Ein neues europaweites Projekt möchte nun die starke Wechselwirkung untersuchen, um Antworten auf die offenen Fragen zu finden. An dem Projekt STRONG-2020 ist das Institut für Kernphysik des Forschungszentrums Jülich, geschäftsführender Leiter des Instituts ist JARA-FAME Mitglied Prof. Hans Ströher, beteiligt.
Die starke Wechselwirkung erklärt die Bindung zwischen Quarks und Hadronen. Eine Vielzahl von Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftlern beschäftigen sich weltweit mit diesem Phänomen und dennoch ist die Liste der offenen Fragen in diesem Bereich sehr lang. Um diesen Fragen strukturiert zu begegnen, wurde das Projekt STRONG-2020 im Rahmen des EU Forschungs- und Innovationsprogramms „Horizon 2020“ ins Leben gerufen. Das Projekt bündelt experimentelle und theoretische Forschungsaktivitäten von 44 Partnerinstitutionen aus 14 EU-Ländern. Gemeinsam können die Forscherinnen und Forscher die unterschiedlichen wissenschaftlichen Infrastrukturen nutzen, um die Grundlagen der starken Wechselwirkung weiter zu entschlüsseln. Unterstützt durch das Nuclear Physics European Collaboration Committee (NUPECC) und das European Centre for Theoretical Studies in Nuclear Physics and Related Area (ETC) soll das Projekt nicht nur einen Beitrag zur Grundlagenphysik jenseits des Standardmodells leisten, sondern auch die Weiterentwicklung neuer Technologien vorantreiben.
STRONG-2020 wird auf vier Jahre mit insgesamt zehn Millionen Euro gefördert und startet im Sommer 2019.
Weitere Informationen in der Pressemitteilung des Forschungszentrums Jülich.