Kompetenzaufbau und Ermöglichungskultur
Chinas Rolle in der Welt hat sich in den letzten Jahren erheblich verändert. Eine Vielzahl von Positions- und Strategiepapieren beschreiben diese veränderte Rolle explizit ambivalent, was sich wiederum auf den akademischen Austausch und die gemeinsame Forschung niederschlägt. Vor allem jene, die bislang weniger intensive oder noch gar keine Erfahrungen mit China sammeln konnten, zögern mittlerweile angesichts der sich verändernden Rahmenbedingungen, Kooperationen mit chinesischen Partnern aufrechtzuerhalten oder aufzubauen.
Diese Bedenken lassen sich nicht ohne weiteres ausräumen, sondern sind begründet: Die Kooperation mit chinesischen Partnern kann mit erheblichen Herausforderungen und unter Umständen auch mit Risiken verbunden sein. Vor diesem Hintergrund der Neubewertung Chinas als auch mit den veränderten rechtlichen, gesellschaftlichen und sozialen Rahmenbedingungen ist es wichtig, sich in Bezug auf Kooperationen und Partnerschaften im wissenschaftlichen Umfeld mit den Gegebenheiten auseinanderzusetzen. Das Wissen über die geopolitischen, gesellschaftlichen und wirtschaftlichen Entwicklungen hilft bei der Bewertung von Chancen und Risiken.
Wissen vermitteln, Kompetenzen aufbauen, in einem starken Netzwerk
Das Projekt ENTRANCE möchte genau dieses Wissen vermitteln und eine Ermöglichungskultur für Forschungskooperationen und -projekte schaffen. Durch den Austausch und Workshops zu den Themen Rechtskompetenz, Vernetzung und Transfer sollen wichtige Impulse gegeben werden, die dazu befähigen, Kooperationen mit chinesischen Partnern besser einschätzen zu können. Das Ziel ist es, Risiken auf beiden Seiten zu minimieren und die Zusammenarbeit zu ermöglichen. Neben intensiver Vernetzung mit den Stakeholdern deutscher und europäischer Forschungseinrichtungen und Universitäten soll die Wissensvermittlung sowohl über digitale als auch Präsenzveranstaltungen stattfinden. Ein besonderer Fokus liegt dabei einerseits auf dem wissenschaftlichen Nachwuchs und den Beschäftigten in Technik und Verwaltung andererseits.
Das Netzwerk des ENTRANCE-Projektes ist bereits gut aufgestellt und in vielen Punkten offen für die Zusammenarbeit mit Personen und Institutionen, die nicht an der Antragstellung beteiligt waren. Die europaweite Vernetzung soll zudem weiter ausgebaut und gefestigt werden, um den Horizont zu erweitern und alternative Ansätze in der Gestaltung von Kooperationen mit China kennenzulernen.
ENTRANCE ist Anfang Juni 2023 gestartet und wird durch das Bundesministerium für Bildung und Forschung (BMBF) zunächst bis 2026 gefördert.
Für die drei interdependente Handlungsfelder„Rechtskompetenz“, „Vernetzung und Austausch“ sowie „Transfer“ wurden Arbeitspakete definiert, um Kooperationen zukunftssicher zu machen.