Ein Turbo für die künstliche Intelligenz
Computer verbrauchen große Energiemengen, weil Speicherung und Berechnung der Daten in getrennten Bauteilen stattfinden. Forscher aus Jülich wollen nun sparsame Chips nach dem Vorbild der Natur entwickeln. Die Technologie bietet viele Chancen, speziell für KI-Anwendungen. In der Region soll ein international sichtbarer Forschungs- und Entwicklungsstandort geschaffen werden, um den Transfer in die Industrie zu beschleunigen und den Strukturwandel im Rheinischen Revier zu unterstützen. An dem Vorhaben sind Mitglieder der Sektion JARA-FIT maßgeblich beteiligt.
Faktor 1000 scheint möglich
Dabei existieren Konzepte für alternative Architekturen, erklärt Stephan Menzel: „Das nennt sich Computation-in-Memory. Dabei werden die Berechnungen direkt im Speicher durchgeführt. So spart man sich die Kommunikation zwischen dem Speicher und dem Prozessor. Und das wiederum senkt den Energieverbrauch des Rechners deutlich.“ Für spezielle Anwendungen, etwa mit künstlicher Intelligenz, kann der Energiebedarf sogar bis auf rund ein Tausendstel zusammenschrumpfen.
Gemeinsam mit seinen Kolleginnen und Kollegen am Jülicher Peter Grünberg Institut (PGI-7) und an der RWTH Aachen forscht er im Rahmen der JARA-Kooperation an solchen sparsamen Bauteilen. Diese basieren nicht auf herkömmlichen Transistoren, sondern auf sogenannten Memristoren (Memory=Speicher + Resistor=Widerstand). Deren Schalteigenschaften weisen ähnliche Charakteristika auf wie die Synapsen im menschlichen Gehirn.
Den vollständigen Artikel auf der Website des Forschungszentrums Jülich.
Interview mit Prof. Rainer Waser
Im Interview erklärt Prof. Rainer Waser, Institutsleiter am Forschungszentrum Jülich und der RWTH Aachen, wie neuromorphe Chips mit memristiven Elementen zum Energiesparen beitragen können, und gibt einen Einblick in die weltweiten Entwicklungen.
Play/Download Interview (Länge: 10:56 Min.): https://www.fz-juelich.de/SharedDocs/Downloads/PORTAL/DE/pressedownloads/2020/2020-12-10-interview-waser-mp3.html