Projekt ESYS – Energiesysteme der Zukunft

Deutschland hat sich ein ehrgeiziges Ziel gesteckt: Bis zum Jahr 2050 soll die Stromversorgung hauptsächlich aus erneuerbaren Energien bestehen. Eine besondere Hürde, die es zuvor zu meistern gilt, sind die Schwankungen, denen volatile Energiequellen unterliegen. Denn wenn keine Sonne scheint, können Solarzellen keine Energie liefern, bei Windstille steht auch keine Windenergie zur Verfügung. Wichtig ist es daher durch flexible Lösungen die Stromversorgung zu gewährleisten.
Die Arbeitsgruppe des Akademienprojekts „Energiesysteme der Zukunft“ (ESYS) hat nun eine Stellungnahme veröffentlicht, in der die Ergebnisse eines eigens entwickelten Rechenmodells vorgestellt wurden. In dem Papier „Flexibilitätskonzepte für die Stromversorgung 2050“ werden 130 Systemkonstellationen verglichen und zusammengefasst. Entstanden sind Technologie-Steckbriefe, die eine Bewertung der einzelnen Technologien darstellen.
Prof. Dirk Uwe Sauer, Lehrstuhl für Elektrochemische Energiewandlung und Speichersystemtechnik, Institut für Stromrichtertechnik und Elektrische Antriebe (ISEA), RWTH Aachen und Direktor von JARA-ENERGY, ist maßgeblich an dem Projekt beteiligt. Anhand der Ergebnisse wäre laut Prof. Sauer denkbar, dass beispielsweise das Laden von Batterien für Elektroautos besonders in Zeiträumen geschehen sollte, in denen ausreichend Energie zur Verfügung steht. Zudem ist die Methode „Power-to-Gas“ eine sinnvolle Möglichkeit, Strom über längeren Zeitraum zu speichern.
Die Stromversorgung der Zukunft wird eine Mischung aus Wind- und Sonnenenergie, gepaart mit Gas- und Dampfturbinen-Kraftwerken, sein. Zudem werden vielfältige Speicherkonzepte, je nach Anwendung, das Stromnetz ergänzen. Das genaue Mischverhältnis der verschiedenen Technologien steht jedoch noch nicht endgültig fest und hängt von unterschiedlichen Faktoren ab, die im Vorfeld zu klären sind.
Neben Prof. Sauer, der gemeinsam mit Prof. Peter Elsner und Prof. Manfred Fischedick die Leitung des Projektes ESYS innehat, haben weitere JARA-ENERGY Mitglieder an der Studie mitgewirkt:
Prof. Christoph Clauser, Lehrstuhl für Applied Geophysics and Geothermal Energy (E.ON Energy Research Center), RWTH Aachen.
Prof. Rüdiger A. Eichel, Forschungszentrum Jülich GmbH Institut für Energie- und Klimaforschung, Forschungszentrum Jülich.
Prof. Reinhard Madlener, E.ON Energy Research Center, RWTH Aachen.
Prof. Albert Moser, Institut für Elektrische Anlagen und Energiewirtschaft, RWTH Aachen
Prof. Dirk Müller, Lehrstuhl für Gebäude- und Raumklimatechnik (E.ON Energy Research Center), RWTH Aachen
Weitere Informationen stehen auf der Website von acatech zur Verfügung.