Dr. Johannes Teyssen, Vorstand E.ON, bei den JARA-ENERGY Talks
Innovationen - der Motor der Energiewende

Charmant, nahbar und pointiert sprach Dr. Johannes Teyssen, Vorstandsvorsitzender der E.ON SE, am vergangenen Donnerstag zu seinem Publikum. Die JARA-ENERGY Talks gaben dem Energieexperten den Rahmen, um über ein zentrales Thema der Energiewende zu referieren. Rund 120 Zuhörer, darunter viele Bürger, Wissenschaftler und Vertreter der Industrie, folgten seinen Ausführungen und stellten im Anschluss interessierte Fragen zum Thema.
Die existenzielle Frage der Zukunft
Was ist wohl eine der wichtigsten Fragen der Gesellschaften weltweit? Für Johannes Teyssen ganz klar die Energiefrage. In früheren Zeiten war Außenpolitik stark von energiepolitischen Themen dominiert: Die zuverlässige Versorgung eines Landes mit Öl und Gas hing davon ab, ob die richtigen Staaten zu den Verbündeten zählten oder nicht. Heute hat sich die Außenpolitik gewandelt. Die Stromversorgung kann durch den Ausbau volatiler und privat betriebener Energiequellen gesichert werden, die Abhängigkeit von den Öl-Staaten ist aufgebrochen. Dennoch ist die Energiewende noch nicht vollständig vollzogen. Herkömmliche Energieträger wie etwa Kohle sind immer noch Hauptenergielieferanten. Zudem wird Überschussstrom zu niedrigen Preisen ins Ausland verkauft.

Innovationen sind der zentrale Erfolgsfaktor
Teyssen findet klare Worte und Forderungen, wie die Energiewende möglich gemacht werden könnte. Innovationen sind für den E.ON-Vorstand die besten Lösungen. Diese bedürfen jedoch mehr als nur einer guten Idee. In der Verantwortung sieht er nicht nur die Politik, sondern vor allem auch Energie- und Technologieunternehmen sowie die Wissenschaft. Nur gemeinsam ist ein innovatives Energiesystem realisierbar. Service und Kundenorientierung sind dabei zwei Schlagworte, die zu berücksichtigen sind. Derzeit ist die Gesellschaft bezüglich der Energiewende verunsichert. Es wurden bereits hohe Investitionen getätigt, um Strom „grün“ zu machen, doch in den Medien wird das Scheitern der Bemühungen propagiert. Mit diesen Meldungen ist auch das Vertrauen in die Energiewende geschrumpft, hat sich doch de facto in den letzten vier Jahren der CO2-Ausstoß nicht reduziert. Dr. Teyssen kann diese negative Sicht nicht teilen, aber dennoch sieht er deutliches Verbesserungspotenzial.

Energiewende – ein Gemeinschaftsprojekt
Die Politik müsse die Energiewende mutig und nachhaltig zu Ende denken. Zudem gilt es, Anreize für einen Wandel zu geben. Hierzu zählt auch die Einführung eines CO2-Mindestpreises und Investitionsanreize für die smarten Netze von morgen. Der Kundennutzen sollte im Fokus stehen, neue Geschäftsmodelle müssten auf dieser Grundlage entwickelt werden. Ebenso müssten Technologieunternehmen sich von Subventionen lösen und ebenfalls den Kundenwunsch in den Blick nehmen. Engere Kooperationen mit der Wissenschaft seien ein gleichfalls wichtiges Element für die neue Energiewelt. Daher spricht sich Johannes Teyssen auch für ein engeres Miteinander von Wissenschaft und Industrie aus.
Bilder: © ISEA/RWTH Aachen University

JARA-ENERGY Talks
Die „JARA-ENERGY Talks“ sind eine gemeinschaftliche Veranstaltungsreihe der RWTH Institutionen Forschungscampus Flexible Elektrische Netze (FEN), E.ON Energy Research Center (E.ON ERC) und Institut für Stromrichtertechnik und Elektrische Antriebe (ISEA) sowie der RWTH Aachen und des Forschungszentrums Jülich im Rahmen der Jülich Aachen Research Alliance (JARA). Ziel ist es, über den Stand der Forschung und Entwicklung auf dem Gebiet der Energieversorgung und aller Komponenten zu informieren. Darüber hinaus bieten die JARA-ENERGY Talks eine Plattform, um mit führenden Persönlichkeiten der Energiebranche ins Gespräch zu kommen.
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