JARA-BRAIN - Erforschung psychischer und neurologischer Erkrankungen

JARA-BRAIN Translationale Hirnforschung

Kann man die Alzheimer-Demenz mit Hilfe der Magnetresonanztomographie (MRT) oder anderen bildgebenden Verfahren früher als bisher sicher diagnostizieren? Gibt es bei Patienten mit Schizophrenie Veränderungen im Erbgut, anhand derer sich vorhersagen lässt, welchen individuellen Verlauf die Krankheit nehmen wird?

Die Wissenschaftler der Sektion JARA-BRAIN (Translational Brain Medicine) arbeiten erfolgreich daran, solche Fragen zu beantworten. Sie entwickeln neue Strategien, um psychische und neurologische Erkrankungen zu diagnostizieren, zu behandeln und ihnen vorzubeugen.

JARA-BRAIN verknüpft die Stärken des Instituts für Neurowissenschaften und Medizin des Forschungszentrums Jülich im Bereich Entwicklung und Anwendung modernster Hightech-Geräte sowie interdisziplinärer Forschungskompetenz, mit der Expertise der Universitätsklinik Aachen, die in den Bereichen Psychiatrie, Neurologie und Neuropsychologie zu den führenden und größten europäischen Universitätskrankenhäusern zählt.

So ist die komplette Erkenntniskette von der Grundlagenforschung bis hin zur klinischen Anwendung abgedeckt. Durch die Kooperation können daher grundlegende Ergebnisse der Hirnforschung rasch erprobt und im klinischen Alltag angewendet werden (Translation). Darüber hinaus können die JARA-BRAIN-Wissenschaftler ihre Erkenntnisse zur Vorbeugung der Krankheiten schneller in die Praxis umsetzen.

Insbesondere erforschen die JARA-BRAIN-Wissenschaftler aus mehr als 25 Kliniken und Instituten der RWTH Aachen und des Forschungszentrums Jülich Entwicklungsstörungen von Kindern und Jugendlichen als typische Erkrankungen des jüngeren Alters sowie die Schizophrenie als Krankheit des mittleren Lebensalters. Außerdem konzentrieren sie sich auf neurodegenerative Krankheiten die vornehmlich im höheren Lebensalter auftreten wie Alzheimer, Parkinson und Demenzen. An ihnen werden aufgrund der Bevölkerungsentwicklung und der damit verbundenen Veränderungen der Alterspyramide künftig immer mehr Menschen leiden – mit gravierenden Folgen auch für das Gesundheits- und Sozialsystem.

Die JARA-BRAIN Institute bündeln unterschiedliche Erkenntnis- und Anwendungsebenen in der translationalen Hirnforschung und bilden gleichzeitig die Kernkompetenzen in JARA-BRAIN ab. Die „Computational Neurosciences“ dienen der Integration der interdisziplinär gewonnenen Forschungsergebnisse.

Institut „Brain structure-function relationships – Decoding the Human Brain at systemic levels“
Untersuchung der neuronalen Grundlagen von gesundem und pathologisch verändertem Verhalten sowie dessen therapeutischer Beeinflussung.

Institut „Molecular Neuroscience and Neuro- imaging“
Molekulare Grundlagen von Gesundheit und Krankheit in den Neurowissenschaften sowie methodische Weiterentwicklungen, insbesondere auf dem Gebiet der Bildgebung.

Computational Methods
Der Einsatz modernster computerbasierter Methoden ist ein verbindendes, institutsübergreifendes Schwerpunktthema und die unverzichtbare Voraussetzung für eine bessere Integration molekularer und systemischer Betrachtungsebenen. Modellierung, Visualisierung und Big Data werden daher in JARA-BRAIN zum besseren Verständnis von normalen und gestörten Hirnfunktionen eingesetzt.