Förderung für Corona-Forschung
Die VolkswagenStiftung fördert mit insgesamt sieben Millionen Euro zwölf Projekte zur Entwicklung antiviraler Therapeutika gegen SARS-CoV-2 und weitere wenig erforschte Viren. Eine der Förderungen geht an ein präklinisches Projekt des Forschungszentrums Jülich. Es soll Therapien zur Vorbeugung gegen schweren Lungenerkrankungen entwickeln, die durch das Corona-Virus ausgelöst werden können.
Die ersten zugelassenen Impfstoffe lassen auf ein Ende der Corona-Pandemie hoffen. Was jedoch bisher fehlt, ist ein schlagkräftiges Heilmittel: Antivirale Wirkstoffe, um an COVID-19 Erkrankte behandeln zu können, werden dringen gesucht. Deshalb hat die VolkswagenStiftung schon 2020 eine neue Förderinitiative eingerichtet: "Virale Zoonosen ‒ Innovative Ansätze in der Wirkstoffentwicklung". Ihr Ziel: Innovative Therapeutika, die gegen virale Krankheitserreger wirken, die vom Tier auf den Menschen überspringen.
Die geförderten Projekt-Ansätze mussten bereits bei der Antragstellung ein erkennbares Anwendungspotenzial nachweisen und das Interesse eines Unternehmens geweckt haben. Bei einem erfolgreichen Projektverlauf nach den ersten drei Jahren können die Forschenden sich um eine Fortsetzung der Förderung bemühen und bis zu eine Millionen Euro für weitere zwei Jahre gemeinsam mit einem Unternehmen beantragen.
In dem Projekt "SARS-CoV-2 non-structural protein nsP3 macrodomain and viral replication: functional characterization and inhibitor screening" wird das Labor von JARA-CSD Wissenschaftlerin Prof. Giulia Rossetti in Jülich (INM-9/IAS-5 und JSC) in Zusammenarbeit mit Wissenschaftlern aus Aachen, Frankfurt und München die Funktion einer sogenannten Makrodomäne von SARS-CoV-2 untersuchen, mittels virtuellem Screening, kristallstrukturbasierter Fragmentanalyse und Hochdurchsatzscreening. Die Wissenschaftler werden diese Ergebnisse anschließend verfeinern und interagierende Proteine und Substrate definieren. Das präklinische Projekt soll Therapien zur Vorbeugung von schweren Lungenerkrankungen, die durch SARS-CoV-2 ausgelöst werden, eröffnen und eine Strategie demonstrieren, die möglicherweise auch auf andere Viren angewendet werden kann.
Weitere Informationen:
Projekt "SARS-CoV-2 non-structural protein nsP3 macrodomain and viral replication: functional characterization and inhibitor screening":
Prof. Dr. Giulia Rossetti, INM-9/IAS-5 und JSC, Forschungszentrum Jülich;
Prof. Dr. Bernhard Lüscher, Dr. Patricia Korn, Universitätsklinikum RWTH Aachen;
Prof. Dr. Stefan Knapp, Universitätsklinikum Goethe-Universität Frankfurt;
Prof. Dr. Andreas Gerhard Ladurner, Ludwig-Maximilians-Universität München
Pressemitteilung der VolkswagenStiftung: 7 Millionen Euro für Wirkstoffentwicklung
Ansprechpartner:
Prof. Giulia Rossetti
Institute for Advanced Simulation, IAS-5/INM-9 and Jülich Supercomputing Center (JSC)
Tel.: 02461 61-2985
E-Mail: g.rossetti@fz-juelich.de