Projekt zur Erforschung von Abgasnachbehandlungssystemen
Bereits in den 1950er Jahren machte sich ein französischer Ingenieur über die Gründe des Smogs in Los Angeles Gedanken. Daraufhin entwickelte er den ersten Katalysator für Verbrennungsmotoren. Das Thema Abgasnachbehandlung hat seitdem immer weiter an Wichtigkeit gewonnen. Denn die Emissionsgesetze werden strenger, um die Umweltverschmutzung weiter einzudämmen. Klar ist, dass heutige Abgasnachbehandlungssysteme den Anforderungen der zukünftigen Grenzwerte nicht gerecht werden können. Daher fördert das Bundesministerium für Bildung und Forschung (BMBF) ein neues Projekt zur Erforschung neuartiger Systeme.
Im September 2017 startete das Projekt „Effiziente DeNox-Strategie für mager betriebene Verbrennungsmotoren“. Neben Instituten der JARA-Partner RWTH Aachen und Forschungszentrum Jülich sind auch Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler verschiedener Firmen aus der Branche an dem Projekt beteiligt. Das Team bildet die gesamte Prozesskette ab, von der Grundlagenforschung bis zum Prototypentest.
Im Fokus des Vorhabens steht die Kombination zwei verschiedener Katalysatorkonzepte. Zum einen wird der sogenannte Speicherkatalysator zum Einsatz kommen. Kombiniert wird dieser mit dem SCR-Katalysator-System.
Speicherkatalysatoren speichern die Stickoxide der Abgase und müssen regelmäßig regeneriert werden. Die SCR-Katalysatoren funktionieren auf dem Prinzip der Zugabe von Ammoniak als Reduktionsmittel. Zukünftige Emissionsgrenzen können allerdings nur durch die Modifikation und Kombination derzeitiger Verfahren eingehalten werden.
Für die Realisierung eines neuen Abgasnachbehandlungssystems arbeitet im Projekt ein interdisziplinäres Forscherteam zusammen. Sprecher des Projektes ist Prof. Stefan Pischinger, Mitglied von JARA-ENERGY und Leiter des Lehrstuhls für Verbrennungskraftmaschinen an der RWTH Aachen.