NRW-Ministerpräsident Armin Laschet weiht Neubau der Kinder- und Jugendpsychiatrie ein
NRW-Ministerpräsident Armin Laschet (Mitte) durchschnitt vor zahlreichen Gästen und Vertretern aus der Landes- und Kommunalpolitik feierlich das Eröffnungsband. Neben ihm außerdem zu sehen (v. l.): Prof. Dr. med. Thomas H. Ittel, Ärztlicher Direktor und Vorstandsvorsitzender der Uniklinik RWTH Aachen; Univ.-Prof. Dr. med. Beate Herpertz-Dahlmann, Direktorin der Klinik für Kinder- und Jugendpsychiatrie an der Uniklinik RWTH Aachen; Univ.-Prof. Dr. rer. nat. Stefan Uhlig, Dekan der Medizinischen Fakultät; Dr. Margrethe Schmeer, Bürgermeisterin der Stadt Aachen; Peter Asché, Kaufmännischer Direktor der Uniklinik RWTH Aachen.
Im Rahmen eines Festakts wurde der Neubau der Kinder- und Jugendpsychiatrie der Uniklinik RWTH Aachen heute offiziell eingeweiht. NRW-Ministerpräsident Armin Laschet durchschnitt vor zahlreichen Gästen und Vertretern aus der Landes- und Kommunalpolitik feierlich das Eröffnungsband. Mit dem neuen Betriebsteil optimieren das Land NRW und die Uniklinik die Versorgung psychisch erkrankter Kinder und Jugendlicher und tragen dem wachsenden Bedarf Rechnung: Seelische Erkrankungen zählen zu den häufigsten Krankheiten von Kindern und Jugendlichen in Deutschland. Gut zehn Prozent der unter 18-Jährigen, das heißt knapp zwei Millionen Kinder und Jugendliche, sind psychisch erkrankt – entsprechend hoch ist der Bedarf an medizinischen Kapazitäten.
Seit Eröffnung der ersten Station 1998 ist die Kinder- und Jugendpsychiatrie im Gut Neuenhof nahe der Uniklinik RWTH Aachen untergebracht. Sie ist als Versorgungsklinik für die Stadt und Städteregion Aachen, den Kreis Düren sowie die Deutschsprachige Gemeinschaft Belgiens ein zentraler Ansprechpartner für junge Patientinnen und Patienten mit psychischen Störungen. „Während der vergangenen Jahrzehnte haben wir immer mehr Kinder und Jugendliche mit psychischen Störungen behandelt. Die Zahl der zu betreuenden Kinder und Jugendlichen stieg allein zwischen 1991 und 2013 um 277 Prozent”, erklärt Univ.-Prof. Dr. med. Beate Herpertz-Dahlmann, Direktorin der Klinik für Psychiatrie, Psychosomatik und Psychotherapie des Kindes- und Jugendalters und Mitglied von JARA-BRAIN. Der Erweiterungsbau soll nun Abhilfe schaffen. Er stellt mit seinen hellen, modernen Wohnbereichen nicht nur zusätzliche Behandlungsplätze in Aachen, sondern passt sich an die spezifischen Bedürfnisse der Patientinnen und Patienten an. Auf der ehemals städtischen Freifläche gegenüber dem Gut Neuenhof der Uniklinik RWTH Aachen wurde ein Neubau errichtet, der mit drei zusätzlichen Stationen, wozu eine Eltern-Kind-Station und eine spezielle Station für Jugendliche in Krisensituationen gehören, einer Ambulanz, einem Bereich für Musik-, Ergo- und Physiotherapie, Büro- und Forschungsräumen sowie einer Turnhalle ausgestattet ist.
Ministerpräsident Armin Laschet: „Für die Errichtung dieses Neubaus war es höchste Zeit. Das Land Nordrhein-Westfalen hat hier einen bedeutenden finanziellen Beitrag investiert. Das ist gut angelegtes Geld, denn es geht hier um die Gesundheit der Menschen, unser wertvollstes Gut. Wenn zum Wohle der Kinder und Jugendlichen Hilfe in Anspruch genommen werden muss, dann sind die Familien hier in Aachen an der Klinik für Kinder- und Jugendpsychiatrie an der richtigen Adresse."
Schnellere und effektivere Hilfe
Der moderne Neubau gliedert sich in drei Gebäudeteile, die durch verglaste Spiel- und Aufenthaltsbereiche miteinander verbunden sind. Differenzierte Freiräume innerhalb des geschützten Bereiches sind den unterschiedlichen Kommunikations-, Aufenthalts-, Bewegungs- und Spielbedürfnissen der Patientinnen und Patienten und deren Begleitpersonen gewidmet. Im Obergeschoss öffnet nun erstmalig eine neue Eltern-Kind-Station sowie ein stationärer geschützter Bereich für schwer kranke und gefährdete Jugendliche, die bisher teilweise in der Erwachsenenpsychiatrie untergebracht werden mussten. „Das bringt sowohl für die Jugendlichen als auch für die Erwachsenen eine enorme Verbesserung mit sich“, erklärt die Klinikdirektorin.
„Vor allem die Inbetriebnahme der Eltern-Kind-Station schafft ganz neue Möglichkeiten der Behandlung von psychisch erkrankten Kleinkindern im Alter von null bis acht Jahren, die nun gemeinsam mit ihren Familien stationär aufgenommen werden können. Auch der neugeschaffene tagesklinische Bereich für die essgestörten Patienten ist ein großer Fortschritt.“ Im Erdgeschoss sind die stärker frequentierten Ambulanz- und Therapieräume sowie die Turnhalle mit einer Kletterwand angeordnet. „Mit der Erweiterung der stationären und tagesklinischen Behandlungsplätze hoffen wir, psychisch kranken Kindern aus der Städteregion und darüber hinaus noch schneller und effektiver Unterstützung und Hilfe zukommen lassen zu können als bisher. Das Konzept des dreigliedrigen Gebäudes scheint dafür perfekt“, betont Prof. Herpertz-Dahlmann zuversichtlich.
Auch der Ärztliche Direktor und Vorstandsvorsitzende der Uniklinik RWTH Aachen, Prof. Dr. med. Thomas H. Ittel, zeigt sich erfreut von der optimalen Umsetzung der Konzeption: „Wie Sie sehen, gehen Baukörper und medizinisches Konzept eine ideale Symbiose ein: Offenheit, Helligkeit, direkter Zugang zur Gartenanlage sowie die unmittelbare Nähe von Forschung und Versorgung spiegeln architektonisch unser Verständnis einer humanen und innovativen Psychiatrie und modernen Universitätsmedizin wider. Mit den erweiterten Kapazitäten und Angeboten tragen wir nicht nur dem Versorgungsbedarf Rechnung, sondern verbessern nachhaltig die Gesundheitsförderung von Kindern und Jugendlichen, die weit über die regionalen Grenzen hinausgeht.“
Ein Bauprojekt im Rahmen des Medizinischen Modernisierungsprogramms des Landes NRW
Am Uniklinik-Standort Aachen wird das Land bis 2020 rund 418 Millionen Euro in zwölf Bau- und Sanierungsprojekte investieren – darunter fällt auch der moderne Neubau der Kinder- und Jugendpsychiatrie mit einem Bauvolumen von rund zwölf Millionen Euro. Die Maßnahmen gehören zum Medizinischen Modernisierungsprogramm (MedMoP) des Landes NRW. Mit den Mitteln dieses Förderprogrammes wird eine hochmoderne und patientenorientierte Krankenversorgung sichergestellt.
Eine Pressemitteilung der Uniklinik RWTH Aachen
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