Deutsche Forschungsgemeinschaft verlängert Förderung für Graduiertenkollegs
Die Deutsche Forschungsgemeinschaft (DFG) bewilligte drei Anträge der RWTH Aachen zur Verlängerung von Graduiertenkollegs. Die beiden Kollegs „Moderne Inverse Probleme: Von Geometrie über Daten hin zu Modellen und Anwendungen“ und „Multi-Senses–MultiScales: Neue Ansätze zur Aufklärung neuronaler multisensorischer Integration“ werden dabei von den JARA-Mitgliedern Prof. Marek Behr beziehungsweise Prof. Marc Spehr koordiniert. Eingerichtet wurden die Graduiertenkollegs im Jahr 2018. Ziel ist die Ausbildung besonders qualifizierter Doktorandinnen und Doktoranden.
Moderne Inverse Probleme: Von Geometrie über Daten hin zu Modellen und Anwendungen
Wissenschaft und Technik werden durch computerbasierte Methoden beeinflusst. Ihre rasante Entwicklung wird nicht nur durch immer schnellere Hardware vorangetrieben, sondern auch durch das wachsende Verständnis. Simulationen entwickeln sich von einfachen numerischen Experimenten zu prädiktiven Werkzeugen. Modelle einzelner Phänomene werden zu Modellhierarchien für komplexe Systeme.
Der Forschungsfokus liegt auf inversen Problemen, insbesondere auf der Interaktion von Geometrie, Daten, Modellen und Anwendungen. In der zweiten Förderphase geht es insbesondere um Data Science, hybride und hierarchische Modellierung.
Im internationalen Graduiertenkolleg arbeiten Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler vom JARA Center for Simulation and Data Science (JARA-CSD) und dem Oden Institute for Computational Engineering and Sciences der University of Texas at Austin zusammen. Elf RWTH-Professorinnen und Professoren sind beteiligt, Sprecher des Graduiertenkollegs ist Professor Marek Behr vom Lehrstuhl für Computergestützte Analyse technischer Systeme (CATS).
MultiSenses–MultiScales: Neue Ansätze zur Aufklärung neuronaler multisensorischer Integration
Das Gehirn ist in der Lage, eine Vielzahl gleichzeitig eintreffender Sinneseindrücke scheinbar mühelos zu verarbeiten. Wie unser Gehirn dies leistet, ist wissenschaftlich nahezu unverstanden. Ziel ist ein konzeptionelles und mechanistisches Verständnis multisensorischer neuronaler Verarbeitung auf verschiedenen Analyseebenen. Am Graduiertenkolleg sind 13 RWTH-Professorinnen und Professoren beteiligt, Sprecher ist Professor Marc Spehr vom Lehrstuhl für Chemosensorik. „Multisensorik bestimmt unseren Alltag. Von der morgendlichen Autofahrt zur Arbeit bis zum abendlichen Restaurantbesuch müssen wir gleichzeitig eine Vielzahl von Sinneseindrücken verarbeiten. Noch verstehen wir viel zu wenig, wie dies in Bruchteilen von Sekunden geschieht“, so Spehr. „Unser Anspruch ist, Doktorandinnen und Doktoranden so auszubilden, dass sie fächerübergreifend in der Lage sind, unterschiedliche Karrierewege erfolgreich einzuschlagen. Die Basis dafür ist ein umfassendes Qualifizierungskonzept, dessen modulare Bestandteile einerseits neurowissenschaftliche Kernkompetenzen vermitteln, andererseits durch Flexibilität und innovative Elemente ein maßgeschneidertes Trainingsprogramm garantieren.“
Eine Pressemitteilung der RWTH Aachen: https://www.rwth-aachen.de/go/id/yeppu?#aaaaaaaaaayeptf