JARA -Nachwuchspreisträger
Ausgezeichnete junge Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler
Erstmalige Vergabe der JARA-Nachwuchspreise
Aachen/Jülich. Der wissenschaftliche Nachwuchs ist ein wichtiger Motor für die Forschung der Zukunft. Mit der Vergabe der JARA-Nachwuchspreise „JARA Excellent Junior“ und „JARA Best Master“ würdigt die Jülich Aachen Research Alliance die Leistungen junger Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler.
Die Verknüpfung des Forschungszentrums Jülich und der RWTH Aachen in der Jülich Aachen Research Alliance, bietet nicht nur etablierten Forscherinnen und Forschern beste Voraussetzungen für ihre Arbeit, sondern lockt auch herausragende Nachwuchswissenschaftler nach Aachen und Jülich. Mit der Vergabe der JARA-Nachwuchspreise, die in 2015 erstmals ausgeschrieben wurden, würdigt JARA die Leistungen der jungen Forscher.
Die Preisträger 2015 decken ein breites Spektrum, von der Medizin, über Energie- und Materieforschung, bis hin zur Materialforschung ab.
JARA Excellent Junior
Der JARA Excellent Junior richtet sich an Doktorandinnen/en und PostDocs, deren Promotion nicht länger als sechs Jahre zurückliegt. Unter den vielen Bewerbungen wählten die Direktoren der JARA-Sektion, zwei Projekte aus, die durch exzellente Arbeit besonders überzeugten. Die ausgewählten Arbeiten zeichnen sich nicht nur durch herausragende wissenschaftliche Leistungen und einen hohen Grad an Originalität aus, sie sind zudem unter optimaler Nutzung der Möglichkeiten des JARA-Verbundes entstanden.
JARA Excellent Junior wird Marcel Rosenthal mit seiner hervorragenden Arbeit zum Thema „Spin Tracking Studies towards Electric Dipole Moment Measurements in Storage Rings“. Der junge Doktorand ist Absolvent der RWTH Aachen und forscht im Rahmen seiner Doktorarbeit am Institut für Kernphysik, Kernphysikalische Großgeräte (IKP-4) des Forschungszentrums Jülich. Betreuender Doktorvater ist JARA-FAME Mitglied Prof. Jörg Pretz.
Die Frage nach dem Entstehen des Seins nach dem Urknall beschäftigt die Menschheit von Anfang an. Um zu klären, warum sich die Materie gegenüber der Antimaterie nach dem Urknall durchgesetzt hat, suchen Wissenschaftler in dem Projekt „JEDI – Jülich Electric Dipole Moment Investigation“ nach elektrischen Dipolmomenten, die diese Frage klären können. Die Arbeit Rosenthals, der sich innerhalb des Projekts vor allem mit Fragen des Spintrackings befasst, beschreibt, welche Beschleunigerparameter zu langen Spinkohärenzzeiten führen. Eine lange Spinkohärenzzeit ist Grundvoraussetzung für die Messung elektrischer Dipolmomente geladener Teilchen an Speicherringen.
Weitere Preisträger des JARA Excellent Junior sind Luca Felix Banszerus, Masterstudent der RWTH Aachen, Stephan Engels, Doktorand am 2. Physikalischen Institut A der RWTH Aachen und Michael Schmitz, Bachelorstudent an der RWTH Aachen. Die drei jungen Wissenschaftler werden für ihre gemeinsame, herausragende Arbeit „Ultrahigh-mobility graphene devices from chemical vapor deposition on reusable copper - Graphen vom Fließband“ geehrt. Betreuender Professor ist JARA-FIT Mitglied Christoph Stampfer.
Graphen ist nur eine Atomlage dick, dadurch sehr flexibel, aber gleichzeitig mechanisch extrem stabil. Das Material ist optisch transparent und leitet hervorragend elektrischen Strom. Die Kombination dieser Eigenschaften ist einzigartig und bietet das Potenzial technologischer Durchbrüche - beispielsweise für Touch-Screens und in der flexiblen Optoelektronik. Die Forschungsarbeit der drei Nachwuchswissenschaftler zeigt erstmals, dass synthetisch hergestelltes Graphen (CVD Graphen) eine ähnlich hohe Qualität wie natürliches Graphen ausweist. Die neu entwickelte Methode zur Herstellung des Graphens wird langfristig die „Tesafilm-Methode" ablösen, da sie im Ergebnis zuverlässiger und industrietauglich ist.
JARA Best Master
Der JARA Best Master ist ein Posterpreis für Studentinnen/en, die gerade ihre Abschlussarbeit fertig gestellt haben. In diesem Jahr wird er für zwei exzellente Poster, aus den Sektionen JARA-BRAIN und JARA-ENERGY vergeben. Die beiden Preisträger überzeugten durch herausragende Studienleistungen und die Verknüpfung der jeweiligen Arbeit mit dem Forschungsfeld der entsprechenden Sektion.
Preisträgerin 2015 ist Miriam Menzel. Sie überzeugte das Gremium mit ihrem Poster zum Thema „Simulation and Modeling for the Reconstruction of Nerve Fibers in the Brain by 3D Polarized Light Imaging”. Das Poster stellt verschiedene Simulationsansätze dar, mit denen die Rekonstruktion von Nervenfaserrichtungen im Gehirn mittels 3D Polarized Light Imaging (3D-PLI) verbessert werden kann. JARA-BRAIN Mitglied Prof. Katrin Amunts stellte die besondere Güte der Arbeit heraus und empfahl Frau Menzel für den Posterpreis.
Als weiterer Preisträger „JARA Best Master“ wurde Eran Schweitzer mit seinem hervorragenden Poster „A Matlab GUI for the Generation of Distribution Grid Models” ausgewählt. Die Energiewende treibt die Entwicklung neuer Stromnetz-Konzepte voran. So wird das Stromnetz der Zukunft nicht nur aus herkömmlichen Energieproduzenten gespeist, sondern auch von sogenannten Prosumenten. Prosumenten sind Hausbesitzer, die den Überschuss an, durch beispielsweise Photovoltaikanlagen, selbstproduziertem Strom in das Stromnetz einspeisen. Das Poster von Eran Schweitzer beschreibt einen Algorithmus mit dem es möglich ist, verschiedenartige Stromnetze und Netzstrukturen im Detail zu berechnen. Der Algorithmus ist somit ein Hilfsmittel, um die optimale Kombination verschiedener Energieproduzenten zu ermitteln. JARA-ENERGY Mitglied Prof. Antonello Monti erkannte das Potenzial Eran Schweitzers und empfahl ihn als Preisträger.
Verleihung der JARA-Nachwuchspreise
Im Rahmen des JARA-Tages am 01. April 2016 werden die JARA-Nachwuchspreise neben der Gründung der JARA-Institute, im SuperC der RWTH Aachen verliehen. Neben Grußworten von Thomas Rachel, parlamentarischer Staatssekretär bei der Bundesministerin für Bildung und Forschung, und Dr. Thomas Grünewald, Staatssekretär im Ministerium für Innovation, stellen die JARA-Professorinnen und -Professoren die wissenschaftlichen Schwerpunkte ihrer JARA-Institute vor.
JARA – Jülich Aachen Research Alliance
Die Jülich Aachen Research Alliance, kurz JARA, ist ein deutschlandweit einzigartiges Kooperationsmodell der RWTH Aachen und des Forschungszentrums Jülich. Sie überwindet das Nebeneinander von universitärer und außeruniversitärer Forschung und Lehre, um komplexen Fragestellungen mit vereinter Forschungskompetenz und -kapazität zu begegnen. Die RWTH Aachen und das Forschungszentrum Jülich verknüpfen in JARA gezielt Forschungsfelder, auf denen sich ihre jeweiligen spezifischen Stärken wirkungsvoll ergänzen, und schaffen unter dem Motto „Kompetenzen bündeln, Zukunft gestalten“ ein wissenschaftliches Umfeld der Spitzenklasse.
Kontakt:
Sabine Prall
Pressereferentin
Jülich Aachen Research Alliance (JARA)
Tel.: 02461 61 96421
Fax: 02461 61 1816
Mobil: 0151 5105796
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