JARA-Kids erkunden die Welt der Wissenschaft in Jülich und Aachen
Die sogenannten MINT-Fächer - Mathematik, Informatik, Naturwissenschaften und Technik - belegen in den Interessen junger Menschen häufig die unteren Plätze. Dabei sind gerade diese Fächer nicht nur für Wissenschaft und Forschung, sondern auch für das alltägliche Leben unerlässlich. Auf der anderen Seite haben Kinder und Jugendliche, die eine Begabung für MINT-Fächer zeigen, oftmals im Unterrichtsverlauf das Nachsehen, da sie viel mehr erfahren möchten als ihre Mitschüler. In dem Pilotprojekt JARA-Kids, unter dem Dach der Jülich Aachen Research Alliance, wird nun MINT-begabten Schülern die Möglichkeit geboten, im Rahmen des „Unterrichts am anderen Ort“ ihren Interessen in besonderer Weise nachzugehen.
Unter der Federführung von Stefan Bechstein, Physiklehrer des Gymnasiums Am Geroweiher in Mönchengladbach, haben erstmals 13 begabte Schülerinnen und Schüler mit ausgeprägtem MINT-Profil die Möglichkeit, Forschung und Wissenschaft an der RWTH Aachen und dem Forschungszentrum Jülich hautnah zu erleben. Ziel ist es, nicht nur die Kenntnisse in einzelnen Fächern zu steigern, sondern auch die Arbeit des Wissenschaftlers näher zu bringen. Etwa alle 14 Tage fahren die JARA-Kids abwechselnd nach Aachen und Jülich, um an der RWTH beziehungsweise dem Forschungszentrum eigene Forschungsprojekte durchzuführen. Auch die Nachbereitung der Experimente steht auf dem Stundenplan. Sowohl das Protokollieren der Ergebnisse als auch das gemeinsame Diskutieren über gelungene oder missglückte Experimente ist Teil des Lernprozesses. Die JARA-Kids erstellen selbstständig Projekte zu vorgegebenen Themen und überlegen, wie sich diese umsetzen lassen. Erfahrene Wissenschaftler stehen ihnen dabei zur Seite.
Nach den ersten Experimenten an der RWTH Aachen, in denen die Nebelkammer im Fokus stand, verbrachten die JARA-Kids Anfang September gleich drei Tage in Folge am Forschungszentrum Jülich. Im Jülicher Schülerlabor JuLab arbeiteten und experimentierten die JARA-Kids zum Thema „Digitale Informationsverarbeitung“. Neben der konzentrierten Arbeit im Labor erhielten die jungen Forscher auch einen Einblick in die Dimensionen und die Forschungsbereiche des Forschungszentrums. Bei einer Rundfahrt über den Campus in Jülich, zu der auch die Eltern der Schüler eingeladen waren, bekamen die JARA-Kids Einblick in die wissenschaftliche Arbeit. In einer anschließenden Diskussionsrunde hatten Eltern und Schüler Gelegenheit einem gestandenen Wissenschaftler Fragen zum Leben und Arbeiten in der Forschung zu stellen. Prof. Hans Ströher vom Institut für Kernphysik, Experimentelle Hadronendynamik am Forschungszentrum Jülich und Mitglied von JARA-FAME gab in einem kurzweiligen Vortrag Einblick in seine Forschung zum Thema Antimaterie. Im Anschluss nahm er sich viel Zeit, um alle Fragen zu beantworten.
In den kommenden Wochen und Monaten werden sich die JARA-Kids mit weiteren spannenden Themen, wie etwa dem Simulationsrechnen oder Supraleitung beschäftigen. Bei erfolgreichem Abschluss der Pilotphase ist ein Ausbau des JARA-Kids Projektes, auch mit weiteren Schulen denkbar. JARA bietet die attraktive Möglichkeit, Forschung und Wissenschaft sowohl an der RWTH Aachen als auch am Forschungszentrum Jülich kennenzulernen und darüber hinaus eine hervorragende Gelegenheit einen neuen Blick auf Mathe und Co. zu erhalten.
Weitere Infos stehen auch auf der Website der RWTH Aachen zur Verfügung und sind in der Rheinischen Post nachzulesen.
Fotos: © Forschungszentrum Jülich