JARA: Fortschritt und Entwicklung im Überblick

Seit ihrer Gründung im Jahr 2007 hat sich die Jülich Aachen Research Alliance (JARA) kontinuierlich weiterentwickelt. Was ursprünglich als nationale Kooperation zwischen der RWTH Aachen und dem Forschungszentrum Jülich begann, hat sich heute zu einer international vernetzten Forschungskooperation ausgeweitet. Diese Veränderung spiegelt sich in zahlreichen Projekten und Initiativen wider, die unter anderem internationale Partner einbeziehen und neue globale Perspektiven eröffnen.

International
Ein Beispiel hierfür ist das International Masters Programme in Energy and Green Hydrogen. Das Programm dient der Ausbildung junger Afrikaner:innen zu Energieexpert:innen und fördert den Wissenstransfer zwischen Kontinenten. Im Rahmen des ENTRANCE-Projekts wird die Zusammenarbeit mit chinesischen Partnern in den Fokus genommen, die mitunter großen Herausforderungen unterliegt. Ziel ist eine Kultur der Ermöglichung und Sicherheit in internationalen Kooperationen, um die Zusammenarbeit zwischen europäischen und chinesischen Universitäten und Forschungseinrichtungen zu stärken. Die Umbrella-Kooperation, eine bereits jahrzehntelange Partnerschaft, setzt auf den Austausch und die friedliche Forschung über nationale Grenzen hinweg.

Fokussiert
Parallel dazu hat JARA die thematischen Schwerpunkte ihrer Forschung angepasst und weiterentwickelt. Ein Beispiel hierfür ist JARA-FAME. Der Forschungsschwerpunkt wurde 2013 ins Leben gerufen. Aufgrund der Ausgliederung des Forschungsschwerpunktes Kernphysik aus dem Jülicher Forschungsportfolio wurde die Sektion JARA-FAME eingestellt.

Dynamisch
JARA bietet damit nicht nur eine Plattform für exzellente Forschung, sondern auch die Möglichkeit, sich weiterzuentwickeln und zu evaluieren. Diese Flexibilität hat sich als enorm wertvoll erwiesen, da sie es ermöglicht, auf neue Herausforderungen dynamisch, kreativ und zielorientiert zu reagieren und aus den gewonnenen Erkenntnissen stetig zu lernen.

Geschichte der Jülich Aachen Research Alliance

Die Jülich Aachen Research Alliance (JARA) wurde im Jahr 2007 als strategische Forschungskooperation zwischen dem Forschungszentrum Jülich und der RWTH Aachen University ins Leben gerufen. Mit dem Abschluss des ersten JARA-Vertrags legten beide Partner den Grundstein für eine enge, institutionenübergreifende Zusammenarbeit in Schlüsselbereichen der Wissenschaft.

Bereits im Gründungsjahr wurden die ersten drei Forschungsbereiche etabliert: JARA-BRAIN (Neurowissenschaften), JARA-FIT (Future Information Technologies) und JARA-SIM (Computational Science and Simulation). Im Jahr 2008 folgte die Gründung der vierten Sektion JARA-ENERGY, die sich der Energie­forschung widmet.

Zwischen 2009 und 2013 wuchs die Jülich Aachen Research Alliance (JARA) kontinuierlich weiter und setzte wichtige Meilensteine. So wurde das Ernst Ruska-Centrum für Mikroskopie und Spektroskopie mit Elektronen (ER-C) erweitert und die German Research School for Simulation Sciences (GRS) feierlich eröffnet. Im Zuge einer strategischen Neuausrichtung wurde der Forschungsbereich JARA-SIM in JARA-HPC (High-Performance Computing) umbenannt.

Ein bedeutender Schritt für die Nanoelektronik war die Grundsteinlegung der Helmholtz Nanoelectronic Facility (HNF). Ebenso wurde das hochmoderne Elektronenmikroskop PICO eingeweiht, das neue Maßstäbe in der Materialforschung setzte. In dieser Phase wurden außerdem die ersten beiden JARA-Seniorprofessuren verliehen, ein Format zur gezielten Förderung herausragender Wissenschaftler:innen über den Ruhestand hinaus. Schließlich erweiterte JARA das Themenspektrum durch die Gründung des fünften Forschungsbereichs JARA-FAME (Forces and Matter Experiments), der sich experimentellen Grundlagenfragen der Physik widmet.

In den Jahren 2014 bis 2018 wurde die Zusammenarbeit innerhalb der Jülich Aachen Research Alliance (JARA) weiter intensiviert und strukturell gestärkt. Ein wichtiger Schritt war die Unterzeichnung des Gründungsrahmenvertrags für die JARA-Institute, der den institutionellen Rahmen für gemeinsame Institute von RWTH Aachen und Forschungszentrum Jülich schuf. Im Zuge dessen entstanden vier JARA-Institute, mit JARA-Professuren.

Mit der Gründung von JARA-SOFT erweiterte JARA ihr Forschungsportfolio um den Bereich Soft Matter Science. Aus dem bisherigen Forschungsbereich JARA-HPC entwickelte sich das JARA Center for Simulation and Data Science (JARA-CSD), das seither als zentrale Plattform für Hochleistungsrechnen und datengetriebene Wissenschaft in der Allianz fungiert. In dieser Phase wurden zudem zwei weitere JARA-Seniorprofessuren verliehen.

Ein herausragender Meilenstein für die Jülich Aachen Research Alliance (JARA) war die erneute Ernennung des JARA-Partners RWTH Aachen zur Exzellenzuniversität im Jahr 2019. Ausschlaggebend dafür war die erfolgreiche Einwerbung mehrerer Exzellenzcluster, an denen auch JARA maßgeblich beteiligt ist. Zwei dieser exzellenten Forschungsverbünde entstehen direkt aus der Zusammenarbeit innerhalb der Allianz und belegen die hohe wissenschaftliche Qualität und Strahlkraft der Kooperation zwischen Forschungszentrum Jülich und RWTH Aachen.

Die Jahre ab 2022 standen auch innerhalb der Jülich Aachen Research Alliance (JARA) im Zeichen der Nachwirkungen der Corona-Pandemie. Trotz dieser Herausforderungen hat die Allianz wichtige Impulse gesetzt und mehrere Projekte mit internationaler Ausrichtung initiiert. Dazu gehören das International Master’s Programme in Energy and Green Hydrogen (IMP-EGH) sowie das Kooperationsprojekt ENTRANCE, die beide zukunftsweisende Themenfelder adressieren und die internationale Vernetzung von JARA weiter stärken.

Parallel dazu wurde die inhaltliche Ausrichtung der Allianz geschärft: Der Forschungsbereich JARA-FAME wurde eingestellt, um Ressourcen gezielt auf strategische Zukunftsthemen zu konzentrieren. Ein weiterer Meilenstein folgte 2025, als die RWTH Aachen erneut in die nächste Runde der Exzellenzstrategie des Bundes und der Länder gestartet ist und dabei erneut Exzellenzcluster einwerben konnte.