Chemie-Doktoranden skizzieren Zukunftsprojekte
Evonik Industries und das DWI – Leibniz-Institut für Interaktive Materialien luden zum Leibniz Young Polymer Scientist Forum nach Aachen ein
Bildquelle: Philipp Scheffler / DWI
Junge Chemie-Talente standen in der ersten Juli-Woche im DWI – Leibniz-Institut für Interaktive Materialien im Rampenlicht: Für die zweite Ausgabe des Leibniz Young Polymer Scientist Forums hatten das DWI und Evonik Industries 19 Doktorandinnen und Doktoranden aus verschiedensten Bereichen der Polymerwissenschaften eingeladen. Zwei Tage lang diskutierten sie über Trends und Entwicklungen des Fachgebietes und entwickelten neue Forschungsansätze. Spezialisten in Sachen intelligente Materialien oder Verbundwerkstoffe waren ebenso vertreten wie Promovierende, die sich mit dem Einsatz von Polymeren in der Medizin oder in der Energietechnik beschäftigen. Highlight der Veranstaltung war die Vorstellung eigener Projektideen durch die Teilnehmer mit anschließender Preisverleihung.
In vier Teams nahmen sich die Teilnehmer der anspruchsvollen Fragestellung an: Vor welchen wissenschaftlichen Herausforderungen steht die Polymerchemie und wie können wir diese Herausforderungen meistern? Nur wenige Stunden hatten die Doktoranden Zeit, um ein spezifisches Thema auszuwählen und ein Forschungskonzept zu erstellen. Input hierfür bekamen sie aus Kurzvorträgen der einzelnen Doktoranden und einem Workshop zum Thema kritisches Denken. Am zweiten Veranstaltungstag präsentierten die Teams ihre Ideen den anderen Teilnehmern und einer Jury, die aus Evonik- und DWI-Mitarbeitern bestand.
Das Team, das bei der Jury am Ende die Nase vorn hatte, hatte sich eines ganz alltäglichen, aber bislang ungelösten Problems gewidmet: „Wenn man in den Supermarkt geht und Obst kauft, haften oft noch Spuren von Pestiziden an der Schale. Die Pestizide kann man durch Waschen mit Wasser nicht vollständig entfernen. Das ist ein echtes Problem, denn einige Studien weisen auf einen Zusammenhang zwischen solchen Pestizidspuren und der Entstehung von Krankheiten hin, zum Beispiel Adipositas, Krebs oder Parkinson“, so Beatriz Chiyin Ma vom Max-Planck-Institut für Polymerforschung in Mainz. „Wir haben uns überlegt, wie man mit einer Art ‚Anti-Pestizid-Tuch‘ die Rückstände durch einfaches Abwischen von Äpfeln und Co entfernen kann oder wie man Beeren unkompliziert von Pestiziden reinigt.“ Zum Gewinner-Team, das sich über 1000 € Preisgeld freuen darf, gehören außerdem Jiraporn Nomai (Universität Kaiserslautern), Silke Heinen (FU Berlin), Johanna Nothacker (Universität Köln) und Magdalena Jablonska (Universität Halle-Wittenberg).
Das Spektrum der drei anderen Projektansätze reichte von medizinischen Spezialanwendungen hin zum globalen Problem der Erderwärmung. Während ein Team die Idee hatte, einen Herzschrittmacher zu bauen, der sich im Körper immer wieder auflädt, dachte ein anderes Team über die Optimierung von Silikon nach und ein weiteres über die Reduzierung des ‚Klimakillers‘ Methan, das beispielsweise von Kühen freigesetzt wird.
„Die enge Zusammenarbeit mit Universitäten und Forschungsinstituten sowie ein frühzeitiger Kontakt zu gut ausgebildeten Studenten und engagierten Doktoranden hat für die Evonik einen hohen Stellenwert. Daher freuen wir uns auch in diesem Jahr gemeinsam mit dem Institut das Leibniz Young Polymer Scientist Forum gestalten zu können", so Prof. Dr. Georg Oenbrink (Evonik Industries AG), der zugleich Mitglied des wissenschaftlichen Beirats des DWIs ist.
Pressekontakt DWI:
DWI – Leibniz-Institut für Interaktive Materialien e.V.
Dr. Janine Hillmer
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