Membranexperte Prof. Matthias Wessling ist Leibniz-Preisträger 2019

Auch in diesem Jahr hat der Nominiertenausschuss des Gottfried Wilhelm Leibniz-Preises wieder herausragende Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler ausgewählt, die am 13. März 2019 mit dem Leibniz-Preis geehrt werden sollen. Die Preisträger haben sich durch ihre ausgezeichnete Arbeit in ihrem jeweiligen Forschungsgebiet für den Preis qualifiziert, der mit 2,5 Millionen Euro dotiert ist. Aus 122 Nominierten wählte der Ausschuss zehn Preisträgerinnen und Preisträger aus. Einer der Leibniz-Preisträger 2019 ist Prof. Matthias Wessling, Mitglied in JARA-ENERGY und JARA-SOFT, Lehrstuhl für Chemische Verfahrenstechnik und Institut für Verfahrenstechnik und DWI - Leibniz-Institut für Interaktive Materialien e.V. der RWTH Aachen. Geehrt wird er für seine richtungsweisenden Forschungsarbeiten.
Mit Matthias Wessling erhält einer der weltweit führenden Wissenschaftler auf dem Gebiet der Membrantechnologie und Polymerforschung den Leibniz-Preis 2019. Geehrt wird er für seine bahnbrechenden Arbeiten zur Synthese, Beschreibung und zum Verständnis semipermeabler, also teilweise durchlässiger synthetischer Membranen. Mambranen sind wichtige Bestandteile in vielen industriellen Prozessen, etwa bei der Wasserentsalzung, der Abwasseraufbereitung und Abgasnachbehandlung oder in Hochleistungsbatterien und Brennstoffzellen.
Durch Wesslings Forschungsarbeiten war es erstmals möglich, die Membranfunktionalität präzise zu justieren und die daraus resultierenden Wirkmechanismen zu analysieren und zu verstehen. Darüber hinaus konnte durch die Anleitung von Prof. Wesslings erstmals der experimentelle Beweis der Existenz hydrodynamischer elektro-osmotischer Instabilitäten an einer ionen-selektiven Membran/Fluid-Grenzfläche erbracht werden. Aufbauend auf der international herausragenden Kompetenz in der Verfahrenstechnik der Membranen schlägt er in einzigartiger Weise die Brücke zu den Materialwissenschaften und ihrer Unterbauung durch die Polymerchemie und die Physik. Hierbei treibt er die Verbindung technischer Membranprozesse mit biologisch inspiriertem „Materials Engineering“ voran.
Seine hohe forscherische Produktivität wird nicht zuletzt durch die über 420 wissenschaftlichen Artikeln bewiesen, in denen er die Ergebnisse seiner Forschung in internationalen Fachzeitschriften veröffentlichte. Er selber ist seit über zehn Jahren Herausgeber des Journal of Membrane Sciene.
Schon in der Vergangenheit wurde die Qualität der wissenschaftlichen Arbeiten Prof. Wesslings mit zahlreichen Auszeichnungen geehrt. Hervorzuheben ist hier beispielsweise die Verleihung des ERC Advanced Grant 2015 für sein Projekt „Controlling Fluid Resistances at Membranes“.
Seit September 2018 ist Professor Wessling als Prorektor für Forschung und Struktur auch Mitglied des Leitungsgremiums der RWTH Aachen, zuvor war er Prodekan für Strategie der Fakultät für Maschinenwesen.