Indisch-deutsches Symposium über Quantenwissenschaften und -technologien

Anfang Februar trafen sich hochkarätige Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler im indischen Chennai zu einem indisch-deutschen Symposium. Fokusthemen der Veranstaltung waren Quantenwissenschaften und -technologien. In Vorträgen und Diskussionen tauschten sich die Expertinnen und Experten zu unterschiedlichen Aspekten des Themas aus.
Am 9. und 10. Februar 2020 fand am Indian Institute of Technology Madras ein zweitägiges deutsch-indisches Symposium über Quantenwissenschaften und Quantenkommunikation mit führenden Forschern aus Indien und Deutschland statt. Vom Peter Grünberg Institut, Forschungszentrum Jülich, nahmen Prof. David DiVincenzo (PGI-2 und JARA-FIT), Thomas Schäpers (PGI-9), und Jan Timper (PGI-Wissenschaftsbüro) teil. Ergänzt wurde die Expertenrunde durch David Gross vom Institut für Theoretische Physik der Universität zu Köln und Sprecher des Exzellenzclusters ML4Q. Zu den indischen Wissenschaftlern gehörten so bedeutende Forscher der Quantenwissenschaft wie Urbashi Sinha (Raman Research Institute), Arvind (IISER Mohali), Kavita Dorai (IISER Mohali), R. Vijayaraghvan (TIFR Mumbai), Rajiah Simon (Indian Institute of Mathematical Sciences), C. M. Chandrashekar (IIMSc), Arul Lakshminarayan (IIT Madras) und Anil Prabhakar (IITM). In wissenschaftlichen Vorträgen und Diskussionen beleuchteten die Wissenschaftler verschiedene Aspekte und den Stand der Entwicklung innerhalb der Quanteninformation und -technologie.
Das DWIH New Delhi (Deutsches Zentrum für Innovation und Wissenschaft) und das IIT Madras (Prabha Mandayam) organisierten die Veranstaltung gemeinsam mit dem Forschungszentrum. Ziel war es, Bereiche von gemeinsamem Interesse in den Disziplinen Quantenberechnung, Quanteninformationstheorie und Quantenkryptographie zu identifizieren. Darüber hinaus wurden mögliche zukünftige Roadmaps diskutiert.
Die Quanteninformationswissenschaften und -technologien haben in den letzten zehn Jahren sehr große Fortschritte gemacht. Zum ersten Mal seit dem Aufkommen der Quantentheorie ist es nun möglich, sehr komplexe, hoch verschränkte Quantenzustände vieler Teilchen aufzubauen und präzise zu steuern, und die Idee des Quantencomputers scheint auf dem besten Weg zu sein, eine physikalisch realisierbare Perspektive zu werden.
Indien hat im Februar 2020 seine nationale Mission für Quantentechnologien und -anwendungen angekündigt. Einen Monat zuvor wurde in Jülich das Helmholtz-Quantenzentrum (HQC) gestartet, das als zentrales Technologielabor die gesamte Bandbreite der Quantenforschung entsprechend dem nationalen Forschungsschwerpunkt abdecken wird. Das Labor soll sechs Forschungsfelder und sieben Technologiecluster bündeln und damit Grundlagenforschung, Theorie und Entwicklung verbinden - vom Quantenmaterial bis hin zu kompletten Quantencomputersystemen. Darüber hinaus sind die Jülicher Wissenschaftler Teil der EU-Forschungsinitiative "Quantum Flagship", einer der ehrgeizigsten Forschungsinitiativen der EU. Sie bringt Forschungseinrichtungen, Universitäten, Unternehmen und Politiker zusammen und unterstützt gleichzeitig groß angelegte, langfristige Forschungsprojekte. Das Forschungszentrum Jülich soll nach den Plänen der Initiative die Heimat eines zukünftigen Quantencomputers werden, der gemeinsam mit Partnern aus Wissenschaft und Industrie entwickelt wird.

© DWIH Neu Delhi (von links nach rechts): Prof. P. Mandayam (IITM), Prof. M. Panchagnula (IITM), E. Portius (FZ Jülich), K. Stoll (Generalkonsulat der Bundesrepublik Deutschland, Chennai), Prof. B. Ramamurthi (IITM), Prof. D. DiVincenzo (FZ Jülich), Dr. K. Lasch (DAAD/DWIH).
© FZ Jülich. Von links nach rechts: T. Schaepers, D.DiVincenzo, J. Timper, A. Prabhakar, R. Vijayaraghvan
Kontakt:
Dr. Jan Timper
Science Office of the Peter Grünberg Institute
Forschungszentrum Jülich
Tel.: 02461 61-85482
Email: j.timper@fz-juelich.de
Eva Portius,
National and International Relations, Corporate Development,
Tel.: 02461 61-6232
Email: e.portius@fz-juelich.de