RWTH-App „phyphox“ mit wegweisender Unterstützung von 3D-Tiefensensoren
Noch mehr Experimente mit dem Smartphone
Die App „phyphox“ lässt das eigene Smartphone zu einem Physiklabor werden. Mit der gerade veröffentlichten Version 1.1.11 werden zusätzlich zu den bisher nutzbaren vielfältigen Smartphone-Sensoren nun auch 3D-Tiefensensoren unterstützt. Die Idee zur App stammt von JARA-FIT Wissenschaftler Prof. Christoph Stampfer und Dr. Sebastian Staacks vom II. Physikalischen Institut der RWTH Aachen. Gemeinsam mit Doktorand*innen und Studierenden entwickelten die beiden Wissenschaftler in 2016 die „phyphox“ App.
Die Smartphone- und Tablet-App phyphox nutzt die geräteeigenen Sensoren für physikalische Experimente. Mit der gerade veröffentlichten Version 1.1.11 werden zusätzlich zu den bisher nutzbaren vielfältigen Smartphone-Sensoren nun auch 3D-Tiefensensoren unterstützt. Diese ergänzen die Bildpunkte von Kameras um räumliche Tiefeninformationen für bessere Fotos und Augmented-Reality-Anwendungen. Die Technik ist unter Light detection and ranging (LiDAR), Time of flight (ToF) und True Depth bekannt. Die damit verbundenen Abstandinformationen eröffnen ganz neue Möglichkeiten für physikalische Experimente, aber auch für Anwendungen in der Mathematik. Dabei ist phyphox die erste App im Bildungsbereich, die hierzu auch Frontkameras mit Face-ID nutzen kann, die zum Beispiel in nahezu allen aktuellen iPhones enthalten sind.
Die App wurde an der RWTH Aachen ursprünglich entwickelt, um die Studierenden bereits in den Vorlesungen der Experimentalphysik aktiv einzubinden. Vor 6 Jahren wurde sie am 12. September 2016 in den beiden großen Stores für Android und iOS veröffentlicht. Der Einsatz einer Salatschleuder zur Analyse von Kreisbewegungen oder die Bestimmung der Schallgeschwindigkeit nur mit zwei Smartphones fanden aber schnell den Weg auch an Schulen – und das weltweit. In diesem Sommer hat phyphox vier Millionen Installationen überschritten, davon mehr als eine Million in Form von Volumenpaketen an Schulen.
Phyphox ist kostenlos und werbefrei, dank freiwilliger Unterstützung in 18 Sprachen verfügbar und hat ein Netzwerk von Botschaftern in aktuell 42 Ländern. Unterstützt wurde und wird die Entwicklung von der RWTH Aachen, dem Bundesministerium für Bildung und Forschung (BMBF), dem Stifterverband für die Deutsche Wissenschaft, der Hans-Hermann-Voss-Stiftung, der Stiftung Innovation in der Hochschullehre und der Joachim Herz Stiftung. Diverse Preise würdigen das große Potenzial der App für eine innovative naturwissenschaftliche Bildung.
Eine Pressemitteilung der RWTH Aachen: https://www.rwth-aachen.de/go/id/xbdhs?#aaaaaaaaaaxbdij