Quantenmechanische Vielteilchenmethoden in der kondensierten Materie
Die Deutsche Forschungsgemeinschaft (DFG) hat zwei Anträge der RWTH Aachen bewilligt. Die Hochschule kann jetzt das Graduiertenkolleg „Mechanobiologie epithelialer 3D-Gewebekonstrukte“ einrichten und das Graduiertenkolleg „Quantenmechanische Vielteilchenmethoden in der kondensierten Materie“ fortführen.
Ziel eines Graduiertenkollegs ist die Ausbildung besonders qualifizierter Doktorandinnen und Doktoranden. Die RWTH erhält in den nächsten viereinhalb Jahren insgesamt rund acht Millionen Euro.
Quantenmechanische Vielteilchenmethoden in der kondensierten Materie
Das Graduiertenkolleg „Quantenmechanische Vielteilchenmethoden in der kondensierten Materie“ wird für weitere viereinhalb Jahre mit einem Finanzvolumen von rund 3,8 Millionen Euro fortgeführt. Hiermit werden bis 2023 zwölf Doktorandinnen und Doktoranden, die aktuell aus sechs verschiedenen Nationen stammen, finanziert.
Unter der Leitung von Prof. Dr. Volker Meden (JARA-FIT) ist das Graduiertenkolleg an der RWTH und dem Forschungszentrum Jülich angesiedelt. Ziel ist es, weitere Erkenntnisse über das kollektive Verhalten komplexer Vielteilchensysteme aus der Quantenwelt zu gewinnen.
Im Graduiertenkolleg werden die aus den Wechselwirkungen zwischen den Konstituenten resultierenden kollektiven Phänomene in Festkörpern (kondensierter Materie) theoretisch untersucht. Hierbei handelt es sich zum Beispiel um Magnetismus und Supraleitung. So sollen die Vielteilchensysteme der kondensierten Materie mit verschiedenen Methoden möglichst präzise beschrieben und die Wechselwirkungseffekte verstanden werden. Die Ergebnisse lassen Rückschlüsse über die Eigenschaften und Einsatzmöglichkeiten von Materialien unter anderem im Bereich der Nanoelektronik zu. Auf diese Weise können neue funktionale Materialien vorhergesagt werden, die beispielsweise ressourcenschonend sind, da sie eine sehr hohe Leitfähigkeit haben, eine große Speicherkapazität aufweisen oder auf besondere Weise für den Einsatz im „Quantencomputing“ geeignet sind.
Ein weiterer Mehrwert liegt in der Weiterentwicklung der angewandten Methoden. Dies wird die Forschung in diesem Teilgebiet der theoretischen Physik auch weit über die zweite Förderperiode des Graduiertenkollegs hinaus erfolgreich vorantreiben. Die Forschungsstandorte Aachen und Jülich mit ihrer Vielzahl von Wissenschaftlerinnen und -wissenschaftlern und einer erfolgreichen Geschichte im Bereich der Theorie der kondensierten Materie, erlauben es in besonderer Weise dieses Projekt zu realisieren.
Weitere Informationen erhalten Sie bei
Univ.-Prof. Dr.rer.nat. Volker Meden
Institut für Theorie der Statistischen Physik
Telefon: 0241/80 27018
E-Mail: meden@physik.rwth-aachen.de