Elektronenmikroskopie auf höchstem Niveau
10jähriges Jubiläum des Ernst Ruska-Centrums

Bereits seit einem Jahrzehnt ermöglichen die verschiedenen Elektronenmikroskope am Ernst Ruska-Centrum in Jülich Forscherinnen und Forschern einen tiefen Einblick in Welt der Atome. Die ständige Weiterentwicklung der Mikroskopie-Technik und die Erforschung der kleinsten Teile von Materialien und Werkstoffen ist dabei der Anspruch der Wissenschaftler. Als Kooperation zwischen dem Forschungszentrum Jülich und der RWTH Aachen im Jahr 2004 gegründet, wird das Ernst Ruska-Centrum unter dem Dach der Jülich Aachen Research Alliance betrieben.
Elektronenmikroskopie at its best
Den Grundstein für die moderne Mikroskopie legte Ernst August Friedrich Ruska bereits im Jahr 1931, als er das Grundprinzip der Elektronenmikroskopie erforschte. Nach ihm folgten viele Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler, die sein Prinzip bis heute weiterentwickeln und optimieren. Besonders im, nach ihm benannten, Ernst Ruska-Centrum am Standort Jülich wird Mikroskopie-Forschung auf höchstem Niveau betrieben. Die Leiter des Centrums, Prof. Rafal Dunin-Borkowski und Prof. Joachim Mayer sehen den internationalen Erfolg des Mikroskopiezentrums in der ausgezeichneten Ausstattung begründet.
So zählt der Prototyp eines aberrationskorrigierten Transmissions-Elektronenmikroskops von Anfang an zur Ausrüstung des Ernst Ruska-Centrums. Entwickelt wurde das Abbildungsfehler kompensierende Mikroskop von den drei hochkarätigen Physikern Prof. Maximilian Haider (CEOS GmbH Heidelberg), Prof Harald Rose (Universität Ulm) und JARA-Seniorprofessor Knut Urban. Für ihre Weiterentwicklung der Elektronenmikroskopie wurde ihnen jüngst der „Frontiers of Knowledge Award“ verliehen. Prof. Knut Urban forschte bis zu seiner Pensionierung am Ernst Ruska-Centrum und widmet bis heute seine Aufmerksamkeit der Optimierung der Elektronenmikroskopie.
Darüber hinaus bietet das Ernst Ruska-Centrum weitere Mikroskope im Pikometer-Bereich. Vor allem das 2011 erworbene Elektronenmikroskop PICO ermöglicht den Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftlern mit einer Auflösung von 50 Pikometern einen sehr genauen Blick auf die Atomstruktur von Materialien und Werkstoffen.
Herausforderungen der Gesellschaft lösen
Die Erforschung der atomaren Struktur liefert wichtige Erkenntnisse über die Eigenschaften und den möglichen Einsatz von Materialien. Am Ernst Ruska-Centrum steht daher die Material- und Werkstoffforschung im Vordergrund. Mithilfe der Erkenntnisse verschiedenster Werkstoffe können die Wissenschaftler Lösungen für die Fragen der Gesellschaft liefern.
Die Erforschung der Eigenschaften von antiferroelektrischen Materialien ermöglicht zu Beispiel eine zukünftige Nutzung zur energieeffizienten Speicherung großer Datenmengen auf kleinstem Raum. Ebenso helfen die Erkenntnisse aus elektronenmikroskopischen Untersuchungen, etwa die Katalysatoren-Technik und oder Lithium-Ionen-Akkus, energieeffizienter und umweltfreundlicher zu gestalten.
Das Ernst Ruska-Centrum bildet seit zehn Jahren ein Kompetenzzentrum für die Elektronenmikroskopie, und bietet auch Forscherinnen und Forschern anderer Universitäten und Einrichtungen die Ausstattung zur Spitzenforschung. Auch international ist das Centrum, nicht zuletzt durch das atomar auflösende Elektronenmikroskop PICO, ein attraktiver Forschungsstandort.