Christoph Genster gewinnt „JUNO PhD thesis award 2019“
Im südchinesischen Nanning erhielt Dr. Christoph Genster als erster Preisträger den „JUNO PhD thesis award 2019“. Während des JUNO Collaboration Meetings im Januar 2020 wurde der junge Wissenschaftler für seine Doktorarbeit ausgezeichnet.
Bereits seit 2016 forscht und arbeitet Genster für das Projekt „Jiangmen Underground Neutrino Observatory“, kurz JUNO. Forschungsschwerpunkt des Physikers ist die Entwicklung von Low-Level-Datenrekonstruktionsalgorithmen für das JUNO-Experiment.
An der RWTH Aachen und am Forschungszentrum Jülich erstellte der junge Wissenschaftler seine Doktorarbeit mit dem Titel: „Software and hardware development for the next-generation liquid scintillator detectors JUNO and OSIRIS“. Auf dem Weg zur fertigen Doktorarbeit begleitete ihn JARA-FAME Mitglied Prof. Livia Ludhova, Leiterin der Jülicher Neutrino Gruppe am IKP-2 und Mitglied der JUNO Collaboration. Ende 2019 legte Christoph Genster erfolgreich seine Doktorprüfung ab und wurde nun mit der Auszeichnung geehrt.
JUNO ist ein höchst internationales Projekt, an dem etwa 76 Institutionen mit rund 680 Wissenschaftlern* beteiligt sind. Unter anderem leisten die JARA-Partner RWTH Aachen und Forschungszentrum Jülich im Rahmen der Sektion JARA-FAME einen wesentlichen Beitrag.
Ziel des Projektes ist die Erforschung von Neutrinos, die beispielsweise aus dem Erdinneren oder der Sonne stammen. Von den Neutrinos erhoffen sich die Forscher Erkenntnisse über die Energieerzeugung innerhalb unserer Sonne, den Aufbau des Erdinneren, aber auch über die Masse verschiedener Neutrinozustände.
Grundlage für die Erforschung der Neutrinos wird der aktuell im Bau befindliche hochmoderne Neutrinodetektor JUNO sein. JUNO ist ein riesiger Tank, der in etwa 700 Metern Tiefe in einem Berg im chinesischen Jiangmen errichtet wird. Bei Beginn der Forschungsarbeiten wird der Tank mit rund 20.000 Tonnen eines speziellen Öls gefüllt sein, das aufleuchtet, sobald ein Neutrino im Tank wechselwirkt. Mithilfe von mehreren Tausend Fotosensoren, sogenannten Photomultipliern, wird der Tank überwacht, um jede Wechselwirkung aufzeichnen zu können.
* Verweis: „Alle in diesem Dokument verwendeten Bezeichnungen sind geschlechtsneutral zu verstehen. Auf eine Nennung verschiedener Varianten der Bezeichnungen wird allein aus Gründen der besseren Lesbarkeit verzichtet.“