RWTH an „SmartQuart“ beteiligt - Teilprojekt des Reallabors gestartet
Bereits im Sommer 2019 wurden 20 Projekte für eine Förderung im Rahmen des Ideenwettbewerbs „Reallabore der Energiewende“ ausgewählt. Eines der zur Förderung bewilligten Projekte ist „SmartQuart“, das im Dezember als erstes Konsortium die Förderbewilligung erhielt. Einer der an dem Projekt beteiligten Partner ist die RWTH Aachen University. Das Teilprojekt „Ganzheitliche Potenzialanalyse und -bewertung“ wird am Institut von JARA-ENERGY Mitglied Prof. Dirk Müller bearbeitet.
Ein systemischer Verbund in dem sich intelligente Quartiere nachhaltig und wirtschaftlich ergänzen, Energie austauschen sowie nahezu komplett auf fossile Energieträger verzichtet, soll im Rahmen des Projektes „SmartQuart“ erforscht werden. Hierzu werden drei energieoptimierte Stadtquartiere, zwei in Nordrhein-Westfalen und eins in Rheinland-Pfalz, realisiert. Die Stadtviertel sollen dabei untereinander vernetzt sein.
Das Quartier in Begburg soll auf grüne lokale Quartiersenergie setzen, die auch Wärmeenergie und Hausstrom umfasst. Erzeugt wird der grüne Strom durch Wind- und Photovoltaikanlagen. Im Rheinland-pfälzischen Kaisersesch ist hingegen der Aufbau eines wasserstoffbasierten Microgrids geplant, das die gesamte Wertschöpfungskette abbildet. Darüber hinaus sollen alle Energiesektoren profitieren. Das dritte Quartier in Essen soll auf dem Gelände des ehemaligen Literaturquartiers, ein neues Viertel mit Wohngebiet, Kleingewerbe, Büro- und Hotelgebäude erhalten. Hier soll vor allem auf Photovoltaik- und Hybrid-Photovoltaikanlagen gesetzt werden. Ladesäulen, ein zentraler Quartiersspeicher und ein Quartiersmanagementsystem vervollständigen das Vorhaben.
Die RWTH Aachen ist mit dem Teilprojekt „Ganzheitliche Potenzialanalyse und -bewertung“ beteiligt. In dem Teilprojekt sollen die Möglichkeiten und Grenzen energieoptimierter Quartiersplanung, -umsetzung und -nutzung untersucht werden. Wichtige Forschungsinhalte sind die Wechselwirkungen zwischen den einzelnen Komponenten, die sich aus der Vernetzung der Quartiere ergeben. Die Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler des Lehrstuhls für Gebäude- und Raumklimatechnik, geleitet durch JARA-ENERGY Mitglied Prof. Dirk Müller, sollen darüber hinaus die Übertragbarkeit der Projektergebnisse auf andere Regionen bewerten.
Das aus neun Partnern bestehende Konsortium wird von innogy geleitet. Das Projekt wird mit 20,6 Millionen Euro vom Bundesministerium für Wirtschaft und Energie in den nächsten fünf Jahren gefördert. Die RWTH erhält 3,7 Millionen Euro für das Teilprojekt.
Weitere Informationen zum Projekt und Teilprojekt stehen auf der Website der RWTH Aachen, auf der Seite des Bundesministeriums für Wirtschaft und Energie sowie auf der Präsenz des Projektträgers Jülich zur Verfügung.