JARA-Wissenschaftler an Projekt zur Nahrungssicherung in Westafrika beteiligt
Mit dem Projekt „Ertragsanalyse und sozioökonomische Folgenabschätzung von photovoltaisch unterstützter Nahrungsmittelerzeugung und -trocknung im tropischen Klima Nigerias-Benins“ (YESPV-NIGBEN) ist Mitte August ein deutsch-afrikanisches Projekt zur Nahrungssicherung in Westafrika gestartet. Das durch das Bundesministerium für Bildung und Forschung (BMBF) geförderte Projekt zielt darauf ab, Photovoltaik-Gewächshäuser zu entwickeln, die zum einen die Erträge in der Landwirtschaft verbessern und zum anderen Strom ins Versorgungsnetz einspeisen. Maßgeblich beteiligt sind die Institute des JARA-ENERGY Direktors Prof. Uwe Rau und des JARA-ENERGY Mitglieds Prof. Ulrich Schurr.
Die Vereinten Nationen zählen 16 Länder zu Westafrika. Ein großes Areal mit vielen Einwohnern. Unglücklicherweise leidet etwa jeder fünfte Afrikaner unter Hunger. Durch die Auswirkungen des Klimawandels wird dieser Umstand weiter verschlimmert. Dies ist auch für Westafrika ein zentrales Problem. Ein wesentlicher Grund für die Hungersnot liegt darin, dass die Nahrungsmittelproduktion nicht gleichmäßig über das Jahr verteilt möglich ist. Das Projekt YESPV-NIGBEN der deutsch-afrikanischen Partner setzt an dieser Problematik an.
Gewächshäuser ermöglichen eine planbare und kontinuierliche Produktion von Feldfrüchten. Um den Konflikt der Landnutzung für die Landwirtschaft und Energiegewinnung zu umgehen, sollen die Gewächshäuser mit Photovoltaikanlagen ausgestattet sein. Auf diese Weise werden die Gebäude nicht nur für die landwirtschaftliche Produktion, sondern auch für die Erzeugung grünen Stroms genutzt. Ergänzt werden die Gewächshäuser durch Trocknungsanlagen mit Solarkonzentratoren, Belüftungs- und Managementsystemen, um auch die Lagerung der eingebrachten Ernte zu optimieren.
Das Projekt YESPV-NIGBEN ist zunächst auf drei Jahre angelegt und zielt darauf ab, die Bevölkerung Westafrikas dazu zu befähigen, mit den Folgen des Klimawandels umzugehen. Das Institut für Energie- und Klimaforschung, Photovoltaik, unter der Leitung von JARA-ENERGY Direktor Prof. Uwe Rau und das Institut für Bio- und Geowissenschaften, Pflanzenwissenschaften, geleitet von JARA-ENERGY Mitglied Prof. Ulrich Schurr sind mit weiteren Partnern aus Industrie und Politik an dem Projekt beteiligt. Zum Projekt Start besuchte Forschungsstaatssekretär Thomas Rachel MdB am 13. August das Forschungszentrum Jülich, um die Förderurkunde zu übergeben.
Übergabe der Förderurkunden: (v.l.) Prof. Uwe Rau, Direktor des Instituts für Photovoltaik, Dr. Solomon Agbo, Unternehmensentwicklung, Vorstandsmitglied Prof. Harald Bolt, Mobolaji Sakirat Ogundero, stellvertretende nigerianische Botschafterin in Berlin, Forschungsstaatssekretär Thomas Rachel MdB, Peter Schrum, Sunfarming, und Prof. Ulrich Schurr, Direktor des Instituts für Pflanzenwissenschaften.
Weitere Informationen zum Projekt auf der Website des Bundesministeriums für Bildung und Forschung.