Das Energiesystem der Zukunft im Blick
Erfolgreiche Veranstaltung zum Thema „Sand, Salz, Wasserstoff“
Zahlreiche interessierte Bürgerinnen und Bürger sowie Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler fanden sich am vergangenen Donnerstag in der Fabrik für Kultur und Stadtteil Düren ein, um sich über die Energiespeicher für das zukünftige Energiesystem zu informieren. Neben dem aktuellen Energieverbrauch in Deutschland, wurde das Projekt „Living Lab Energy Campus“ und das Konzept Power-to-Heat & Power vorgestellt. Die Veranstaltung wurde von der Stabsstelle Zukunftscampus des Forschungszentrums Jülich, der EnergieAgentur.NRW und dem Region Aachen Zweckverband organisiert.
Der derzeitige weltweite CO2-Ausstoß ist wesentlich zu hoch. Um die gesetzten Klimaziele des Pariser Abkommens zu erfüllen, müssen daher schnellstmöglich Maßnahmen ergriffen werden. Frank Schäfer von der EnergieAgentur.NRW versorgte das Publikum mit einigen Fakten zum aktuellen Stand der Energiewende und Informationen zu den Herausforderungen, denen sich Forschung, Industrie und Gesellschaft stellen müssen. Die klaren Forderungen des Experten sind die Ablösung der Kohlekraftwerke durch Gaskraftwerke und die Steigerung des Anteils erneuerbarer Energiequellen.
Der Einsatz von erneuerbaren Energiequellen bringt jedoch weitere Herausforderungen mit sich, wie Dr. Stefan Kasselmann, Projektmanager des Projektes Living Lab Energy Campus (LLEC) erläuterte. An dem Projekt LLEC ist neben den JARA-Partner RWTH Aachen und Forschungszentrum Jülich, auch das Karlsruher Institut für Technologie (KIT) als wissenschaftlicher Partner beteiligt. Im Rahmen des LLEC-Projektes soll das Gelände des Forschungszentrums Jülich zu einem Reallabor werden, in dem die Energiewende im „echten Leben“ erprobt werden kann. Verschiedene Energiequellen und Speicherkomponenten sind in dem Projekt ebenso vorgesehen, wie die Nutzung von Abwärme. Ein besonderes Augenmerk liegt auf der digitalen Umsetzung der Energiewende. Für die Datenerhebung und Analyse sollen neue Software-Lösungen entwickelt werden. Auch die Mitarbeiter werden in das Projekt eingebunden. Durch Informationen soll einerseits die Akzeptanz gesteigert werden, auf der anderen Seite werden Probleme, Wünsche und Bedürfnisse zu neuen Lösungen beitragen. Die Ergebnisse des Projektes sollen dazu beitragen die Herausforderungen, die sich aus einem hohen Anteil an erneuerbaren Energiequellen ergeben, zu meistern.
Als dritter Redner betrat Prof. Ulf Herrmann vom Solar Institut Jülich der FH Aachen, die Bühne. Herrmann stellte Power-to-Heat & Power-Konzepte vor. Sein Spezialgebiet ist die Entwicklung von modernen Hochtemperaturspeichern, wobei er als Material sowohl auf Salz, als auch auf Sand setzt. Für die Umsetzung der Energiewende wird jede Art von Speicher benötigt, Hochtemperaturspeicher sind jedoch eine Lösung, die sich vergleichsweise schnell umsetzen lässt. Bestehende Kraftwerke könnten zu Hochtemperaturkraftwerke umgebaut werden. Nach dem Tauchsieder-Prinzip lässt sich Wärme in Salz oder Sand speichern und zu einem späteren Zeitpunkt rückverstromen. In dem Konzept von Prof. Herrmann, wird Sonnenenergie als Energiequelle verwendet.
Beim anschließenden Get-together konnten die Teilnehmer mit den Referenten in Kontakt kommen, um Details zu erfahren und offene Fragen zu klären.