Energiepositive Nachbarschaften voranbringen
Das COOPERATE Projekt ist ein im FP-7 Rahmenprogramm gefördertes internationales Forschungsprojekt. Das Konsortium besteht aus sieben Universitäten, Forschungsinstituten und Unternehmen aus England, Frankreich, Deutschland und Irland. Das Ziel des Projekts ist es, den Weg zu energiepositiven Nachbarschaften weiterzuführen, da der Gebäude- und der Transportsektor für 36% bzw. 30% der EU CO2 Emissionen verantwortlich sind. Daher wird im Rahmen des COOPERATE Projekts eine offene, skalierbare Nachbarschaftsservice und Energiemanagement Plattform entwickelt, die es Nachbarschaften ermöglicht, ihren Energieverbrauch aktiv zu reduzieren. Um die Klima- und Energieziele der EU zu erreichen, wird eine Mischung aus Energieeinsparung und Maßnahmen zur Erhöhung der Energieeffizienz auf Gebäude- sowie auch Nachbarschaftsebene betrachtet.
Innerhalb des Projekts leitet der Lehrstuhl Software Engineering (SE), geleitet durch JARA-ENERGY Mitglied Prof. Bernhard Rumpe, die Entwicklung eines gemeinsamen Nachbarschaftsinformationsmodells (NIM). Das NIM modelliert verbundene Gebäude, Energieerzeuger und -verbraucher innerhalb der Nachbarschaft, die physikalische Infrastruktur die die Gebäude verbindet, Eigenschaften des Energieverbrauchs und der –Nachfrage sowie des Energietransfers in der Nachbarschaft. Es ermöglicht die Integration heterogener Gebäude in eine energieeffiziente Nachbarschaft durch die Adaption unterschiedlicher Datenquellen. Dienste können diese Daten verwenden und Informationen für Kontrollmechanismen, für Monitoringdienste, für eine Simulation oder zur Datenaggregation für verschiedene Akteure bereitstellen.
Um die anfallende Menge an Echtzeitdaten zu bewältigen, verwendet die Nachbarschaftsmanagementplattform Techniken des Cloud Computings und ist dadurch skalierbar sowie flexibel. In Zusammenarbeit mit dem Institut für Automation of Complex Power Systems (ACS) und dem Institut für Energy Efficient Buildings and Indoor Climate (EBC) werden intelligente, modelbasierte Kontroll- sowie Entscheidungsunterstützungsmechanismen entwickelt und in die Plattform integriert.
Die entstehenden Konzepte werden in drei Demonstrationsgebäuden, dem Bouygues Challenger campus, dem CIT Bishopstown campus und dem Parchement Square Studentenwohnheim eingesetzt. Großer Wert wurde auf die Publikation und Demonstration der Ergebnisse gelegt.
T. Greifenberg, A. Lindt, M. Look, D. Plotnikov, C. Pinkernell und B. Rumpe,
RWTH Aachen University, http://www.se-rwth.de