Neue Studie zeigt mögliche Ursachen von psychiatrischen Erkrankungen
Das eine fehlerhafte Proteinbildung in Zusammenhang mit der Entstehung von bestimmten psychiatrischen Erkrankungen steht, haben jetzt erstmals Wissenschaftler:innen des Forschungszentrums Jülich und der Heinrich-Heine-Universität (HHU) Düsseldorf in einer Studie gezeigt. Im Zentrum der Untersuchungen stand dabei das Protein DISC1 (Disrupted in Schizophrenia 1). Eine Fehlfunktion von DISC1 wurde bereits bei Krankheiten wie Schizophrenie, bipolaren Störungen und schweren Depressionen beobachtet. Die Forscher:innen konnten nun zeigen, dass DISC1 Amyloidfibrillen bilden kann, die bemerkenswerte Ähnlichkeit mit Fibrillen hat, die man bei neurodegenerativen Erkrankungen wie Alzheimer und Parkinson findet. Die Studie, an denen unter anderem JARA-BRAIN und SOFT Mitglied Prof. Dieter Willbold beteiligt war, ist im Fachmagazin Translational Psychiatry erschienen.
Die Ursachen von chronischen psychischen Erkrankungen sind vielfach noch nicht geklärt, daher fehlen auch geeignete Therapien. Die Forschung der letzten zwei Jahrzehnte hat jedoch erbracht, dass eine Funktionsstörung des Proteins DISC1 in Zusammenhang mit verschiedenen psychiatrischen Störungen steht. DISC1 ist ein vielseitiges Protein, das in Zellen unzählige Funktionen erfüllt und beispielsweise die neuronale Entwicklung beeinflusst. Es dient als multifunktionales Gerüstprotein und bildet Komplexe mit über 300 Partnern.
Weitere Informationen auf der Website des Forschungszentrums Jülich: https://www.fz-juelich.de/SharedDocs/Meldungen/PORTAL/DE/2022/2022-01-11-disc.html