Start-Up Projekt zu innovativem Interaktionstraining für Autisten
Autismus zählt zu den tiefgreifenden Entwicklungs-störungen und tritt häufig im Kindesalter erstmals auf. Die Betroffenen kapseln sich von der Außenwelt ab, häufig sind sie wenig an sozialen Kontakten interessiert. Autisten bleiben meist ihr Leben lang stark isoliert und erfordern daher viel Toleranz von ihrem Umfeld. Im Rahmen eines neuen Start-Up Projekts der RWTH Aachen untersucht JARA-BRAIN Juniorprofessor Dr. Martin Schulte-Rüther nun, inwiefern ein innovatives soziales Interaktionstraining die soziale Kompetenz von Autisten steigern kann.
Mit Hilfe von computergestütztem Feedback üben die Probanden regelmäßig, wie sie durch non-verbale Verhaltensweisen (z.B. Blickkontakt und Mimik) adäquat in sozialen Situationen reagieren können. „Automatische Blickbewegungsanalyse und Emotionserkennung bieten ganz neue Möglichkeiten. Ein Computertraining kann tatsächlich interaktiv sein und die emotionalen Reaktionen des Patienten direkt berücksichtigen. Außerdem lassen sich Verbesserungen im Verlauf des Trainings sehr genau erfassen“, berichtet Martin Schulte-Rüther, der an der Klinik für Psychiatrie, Psychosomatik und Psychotherapie des Kindes- und Jugendalters an der Uniklinik RWTH Aachen zu Diagnostik und Therapie von Kindern und Jugendlichen mit Autismus-Spektrum Störungen“ forscht.