Hybrid-PET-MRT für verbesserte Tumor-Diagnostik
Hybrid-PET-MRT- Untersuchung eines Patienten mit Hirntumor. Nach Operation und Bestrahlung ist im MRT (links) kein Tumor nachweisbar. Im PET (Mitte) zeigt sich eine FET- Anreicherung als Hinweis auf neues Tumorwachstum (gelbes Areal). Die Durchblutung (MRT-PWI) ist nicht erhöht (rechts). Bildquelle: Forschungszentrum Jülich
Patienten mit Hirntumoren profitieren besonders von modernen Hybridgeräten, die Positronenemissionstomografie (PET) und Magnetresonanztomografie (MRT) kombinieren. Mit diesen Hybrid-Geräten können viele Aspekte der Erkrankung mit nur einer Untersuchung geklärt werden. Das zeigt eine Studie, die jetzt im „Journal of Nuclear Medicine“ veröffentlicht wurde.
JARA-BRAIN Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler des Forschungszentrums Jülich verglichen dabei die Positronenemissionstomografie mit einer radioaktiv markierten Aminosäure (FET-PET) mit der sogenannten Magnetresonanz-Perfusionsbildgebung („Perfusion-weighted-imaging“, MR-PWI). Bei diesem bildgebenden Verfahren wird die Durchblutung des Tumors dargestellt.
Die mit Fluor-18 markierte, künstliche Aminosäure (18F-Fluorethyltyrosin, FET) ist eine Jülicher Entwicklung, die seit mehr als zehn Jahren bei der Hirntumordiagnostik mit der Positronenemissionstomografie erfolgreich eingesetzt wird (FET-PET). Die Ausdehnung des Tumors und die Effekte einer Behandlung können mit der FET-PET besser beurteilt werden als mit der Magnetresonanztomografie allein. Mehr als 2500 Patienten wurden in den vergangenen Jahren im Rahmen von Studien mit der FET-PET untersucht und konnten von der Diagnostik in Jülich profitieren.
Für Ihre aktuelle Studie untersuchten Dr. Christian P. Filss vom Institut für Neurowissenschaften und Medizin und seine Kollegen insgesamt 64 Patienten mit einem modernen PET-MRT-Hybridscanner, der in Zusammenarbeit mit Siemens im Forschungszentrum Jülich entwickelt wurde. Mit dem Gerät ermittelten die beteiligten Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftlern gleichzeitig die Anreicherung der Aminosäure FET mit der PET und die Durchblutung des Tumors mittels MR-PWI.
Die Studie zeigt, dass die FET-Positronenemissions-tomografie bei Gliomen genauere Informationen zur Ausdehnung dieser Art von Hirntumoren liefert als die Magnetresonanz-Perfusionsbildgebung. Die Wissenschaftler kommen deshalb zu dem Schluss, dass diese nicht als Ersatz, sondern als komplementäres Verfahren bei der Diagnose eingesetzt werden sollte – am sinnvollsten in einem Hybridscanner.
An der aktuellen Studie waren neben den Jülicher Forschern auch Wissenschaftler der Unikliniken in Aachen, Düsseldorf und Köln beteiligt.
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