JARA-Direktor für gesellschaftspolitisches Engagement ausgezeichnet
Prof. Dr. Dr. Frank Schneider, JARA-BRAIN Direktor und geschäftsführender JARA-Direktor, erhält den Preis „Gegen Vergessen – Für Demokratie“. Die Auszeichnung erfolgt für sein großes Engagement zum Thema „Aufarbeitung der Rolle der Psychiatrie während der NS-Zeit“ während und nach seiner Amtszeit als Präsident der Deutschen Gesellschaft für Psychiatrie und Psychotherapie, Psychosomatik und Nervenheilkunde (DGPPN). Die Preisverleihung durch den Verein „Gegen das Vergessen – Für Demokratie“ e. V. findet am 21. November 2015 in der Salvatorkirche in Duisburg statt. Die Laudatio hält Prof. Dr. Frank Ulrich Montgomery, Präsident der Bundesärztekammer.
Prof. Frank Schneider hielt im November 2010 eine vielbeachtete Rede auf dem Jahreskongress der DGPPN, in der er die Verantwortung der deutschen Psychiatrie für die Vorgänge der Ermordung psychisch Kranker, der Zwangssterilisationen und der Vertreibung von jüdischen Kollegen während des Nationalsozialismus betonte. Im Namen der DGPPN bat er die Opfer und deren Angehörige „um Verzeihung für das Leid und das Unrecht, das Ihnen in der Zeit des Nationalsozialismus im Namen der deutschen Psychiatrie und von deutschen Psychiaterinnen und Psychiatern angetan wurde, und für das viel zu lange Schweigen, Verharmlosen und Verdrängen der deutschen Psychiatrie in der Zeit danach“.

Setzt sich engagiert für die Aufarbeitung der Rolle der Psychiatrie in der NS-Zeit ein: Prof. Dr. Dr. Frank Schneider (Foto: JARA).
In der Präsidentschaft von Prof. Schneider setzte die DGPPN eine wissenschaftliche Kommission ein, die erforschte, wie stark die Vorläuferorganisation der DGPPN in die NS-„Euthanasie“ und andere NS-Verbrechen involviert war. Frank Schneider initiierte außerdem die Wanderausstellung „erfasst, verfolgt, vernichtet. Kranke und behinderte Menschen im Nationalsozialismus“.