Suche nach außerirdischem Leben unter dicken Eisschichten

Feldversuche zur Vorbereitung einer Mission zum Saturnmond Enceladus

Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler der RWTH Aachen, FH Aachen, TU Braunschweig, Universität Bremen und des Aachener Unternehmens GSI GmbH führten erfolgreich Feldtests im Rahmen der „Enceladus Explorer Initiative (EnEx)“ auf einem italienischen Gletscher durch. Im Fokus stand die Erprobung von Navigationssystemen für autonom navigierbare Feldsonden. An den Untersuchungen und Entwicklungen maßgeblich beteiligt ist das Cybernetics Lab IMA/ZLW & IfU der RWTH Aachen, unter der Leitung von JARA-ENERGY Mitglied Prof. Sabina Jeschke.

Ziel der durch das DLR-Raumfahrtmanagement geschaffenen Initiative „Enceladus Explorer“ ist die Suche nach außerirdischem Leben auf dem Saturnmond Enceladus. Dieser Saturnmond zeichnet sich durch eine mehrere Kilometer dicke Eisschicht aus, unter der sich ein Wasserozean befindet. Potentiell bietet dieser Ozean gute Voraussetzungen für die Entstehung von Leben. Vor einer Raumfahrtmission muss entsprechendes Untersuchungsequipment entwickelt werden. Um das Wasser des Eismondes untersuchen zu können, arbeiten die beteiligten Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler an einer sogenannten Schmelzsonde, die autonom navigiert.

Im August 2017 erprobten 20 Forscherinnen und Forscher in einem dreiwöchigen Feldtest am Langenfelder Gletscher auf dem Monte Cevedale in Italien vor allem die entwickelten Navigationssysteme. Darüber hinaus standen auch ultraschallbasierte Navigationsbestimmungen, akustische Ortungsmessungen, sonografische Messungen zur Identifikation von Hindernissen und Messungen zur akustischen Dämpfung des Eises im Fokus. Der erfolgreiche Test brachte zahlreiche Daten, die an der Universität Bremen ausgewertet wurden, um zum Beispiel die genaue Position der Sonden im Eis zu bestimmen.
Das Team rund um Prof. Sabina Jeschke steuerte moderne Technologien der Robotik für akustisch-sonografische Systeme zur Vorfeld-Bildgebung und akustische Lokalisierungssysteme für eine manövrierbare Eisschmelzsonde bei. Durch die Robotik-Elemente soll die autonome Bewegung der Sonde gewährleistet werden.
Die Untersuchungen und Entwicklungen dienen als Vorbereitung für eine Raumfahrtmission zum Saturnmond Enceladus. Weitere Tests sind für 2018 geplant.

Weitere Informationen stehen auf der Website der RWTH Aachen und dem Internetauftritt der Enceladus Explorer Initiative (EnEx) zur Verfügung.


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