Prof. Marc Spehr in das „FENS Kavli Network of Excellence“ aufgenommen

Der JARA-BRAIN Wissenschaftler Prof. Marc Spehr, Inhaber des Lehrstuhls für Chemosensorik am Institut für Biologie II der RWTH Aachen, wurde im Rahmen des „FENS Forums“ in Kopenhagen am 05. Juli offiziell in das „FENS Kavli Network of Excellence“ aufgenommen. Gemeinsam mit 14 weiteren herausragenden Neurowissenschaftlerinnen und -wissenschaftlern komplettiert Spehr das seit 2014 bestehende Netzwerk für die Amtsperiode 2016 bis 2020.

Die Wahl in das „FENS Kavli Network for Excellence“ ist eine Auszeichnung für die talentiertesten jungen Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler, die auf dem Gebiet der Neurowissenschaften arbeiten. Unter dem Motto „Shaping the future of neuroscience in Europe and beyond“ bietet das Netzwerk die Möglichkeit, die Zukunft des eigenen Faches mitzubestimmen und mitzugestalten.

Die Leistungen des Biologen Prof. Marc Spehr wurden, neben weiteren hochkarätigen Auszeichnungen, 2009 mit einer Lichtenberg-Professur gewürdigt. Die Aufnahme in das „FENS Kavli Network of Excellence“ beruht ebenso auf seiner herausragenden Expertise, die er sich auf dem Gebiet der Chemosensorik erarbeitet hat.

Der Mensch lebt nicht durch Vernunft allein
Auch wenn der Mensch häufig für sich beansprucht, ein rein vernunftgesteuertes Wesen zu sein, bestimmen weitere Faktoren unsere Reaktionen. Redewendungen wie „Ich kann Dich gut riechen“ oder „Immer der Nase nach“ sind nicht aus der Luft gegriffen. Denn Duftstoffe, sogenannte Pheromone, haben einen großen Einfluss auf unser Verhalten.

Zur Aufnahme und Verarbeitung von Düften besitzt der Mensch Chemosensoren. Diese Sensoren, oder auch Rezeptoren genannt, sind auf die Wahrnehmung von, in der Luft gelösten, chemischen Stoffen spezialisiert. Wie genau die Aufnahme und Verarbeitung der Duftstoffe abläuft und was für Verhaltensweisen von welchen chemischen Substanzen ausgelöst werden, ist Aufgabe und Forschungsinhalt von Prof. Spehr und seinem Team. Das Ziel ist dabei, über das Verständnis des molekularen und zellulären Signalprozesses, neue Erkenntnisse über die neurophysiologischen Grundlagen sozialen Verhaltens zu gewinnen.

Federation of European Neuroscience Societies – FENS
Die Federation of European Neuroscience Societies, kurz FENS, ist eine Organisation, die sich seit 1998 um die Stärkung und Organisation der Neurowissenschaften in Europa bemüht. FENS gibt den Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftlern der Neurowissenschaft eine Stimme, um ihr Forschungsfeld bekannter zu machen und weiterzuentwickeln. Neben der Veranstaltung von Kongressen und Konferenzen, legen die Mitglieder der FENS viel Wert auf die Aus- und Weiterbildung, die breite Publikation von neurowissenschaftlichen Ergebnissen sowie die Kommunikation mit der Öffentlichkeit. Mit dem FENS Kavli Network of Excellence soll jungen Neurowissenschaftlerinnen und -wissenschaftlern mehr Mitspracherecht ermöglicht werden, um Wissenschaftspraktiken aktiv mitzugestalten (http://www.fens.org/).

Kavli Foundation
Die Kavli Foundation wurde im Dezember 2000 durch Fred Kavli gegründet, um die Wissenschaft weiterzuentwickeln und hierdurch Vorteile für die Gesellschaft zu erarbeiten. Ein wichtiges Ziel ist zudem das öffentliche Verständnis für die Wissenschaft zu steigern, damit Forschung und Forschende mehr Unterstützung erhalten. Der Fokus liegt auf den Forschungsbereichen der Astrophysik, Nanowissenschaften, Neurowissenschaften und theoretischen Physik. Gestärkt werden sollen vor allem die Aktivitäten im US-amerikanischen, europäischen und asiatischen Raum. (http://www.kavlifoundation.org/about-foundation)


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